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Erfolg agiler IS-Entwicklung: Ein kommunikationsbasiertes Modell
Antragsteller
Professor Dr. Christoph Rosenkranz
Fachliche Zuordnung
Accounting und Finance
Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 239045141
Systementwicklung, Softwareentwicklung, und verwandte Disziplinen beinhalten Werkzeuge zur Entwicklung (Techniken, Methoden, Vorgehensweisen, Paradigmen), die einen starken Einfluss auf die Entwicklung von Informationssystemen (IS) haben. Obwohl Forscher die Entwicklung von IS seit vielen Jahrzehnten untersuchen, weist eine Vielzahl an Studien auf immer wiederkehrende Probleme bei der Entwicklung hin, zum Beispiel Kosten- und Zeitüberschreitungen, Releases mit weniger Funktionen als versprochen, oder komplettes Scheitern der Projekte. Traditionelle Methodologien zur Entwicklung von IS bauen auf sequentiellen oder iterativen Vorgehensmodellen auf und fördern formale Kommunikation wie Projektpläne, Spezifikationsdokumente oder Modelle, mit deren Hilfe die Entwicklungsaktivitäten koordiniert werden sollen. Allerdings ist es schwierig für Projekte mit formalen Kommunikationsmechanismen, schnell genug auf ein sich häufig änderndes Umfeld der Entwicklungsumgebung zu reagieren. Aus diesem Grund haben in den letzten Jahren agile IS-Entwicklungsmethodologien wie Scrum oder Extreme Programming an Popularität in der Praxis gewonnen und die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich gezogen. Agile Methodologien werden als effektive Möglichkeit angesehen, Software und Software-intensive IS in einem Umfeld zu entwickeln, das durch sich schnell ändernde Anforderungen charakterisiert ist. Obwohl das Wissen über agile IS-Entwicklung kontinuierlich anwächst, fehlt immer noch ein detailliertes Verständnis über die fundamentalen Prozesse und Wirkungszusammenhänge, auf denen agile Prinzipien und Praktiken aufbauen. Einer der wichtigsten Aspekte agiler IS-Entwicklung ist Kommunikation, da agile Projektteams sich sehr stark auf informale Kommunikationsmechanismen wie z. B. häufige persönliche Gespräche verlassen. In diesem Forschungsvorhaben soll untersucht werden, wie agile Praktiken die Kommunikationsprozesse von Projektteams beeinflussen. Insbesondere wird untersucht, ob sogenannte soziale agile Praktiken einen positiven Einfluss auf den Formalisierungsgrad und auf die Häufigkeit der Kommunikation von Projektteams haben. Aus theoretischer Sicht sollte dies zu einem größeren gemeinsamen Verständnis und zu besseren Beziehungen unter den Team-Mitgliedern führen, was sich in höherem Erfolg der IS-Entwicklung im Hinblick auf Projektleistung und Kundenzufriedenheit äußern müsste. Den theoretischen Rahmen liefert das Vereinheitlichte Modell des IS-Entwicklungserfolgs (Unified Model of ISD Success), welches um kontextspezifische Erkenntnisse des Kognitiv-affektiven Modells der Organisationskommunikation (Cognitive-affective Model of Organizational Communication) und der Mediennatürlichkeitstheorie (Media Naturalness Theory) erweitert wird. Auf dieser Basis werden passende Messinstrumente entwickelt und getestet, die den empirischen Test des Forschungsmodells ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen