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Risikopräferenzen und ökonomisches Verhalten: Experimentelle Untersuchung im Feld

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 239295954
 
In diesem Antrag formulieren wir ein Forschungsprogramm, das die Entstehung von Risikoattitüden und deren Übertragung zum Inhalt hat, sowie deren Korrelation mit anderen Präferenzen und ökonomischem Verhalten. Die neueste Forschung zu Risikoattitüden von repräsentativen Bevölkerungsgruppen hat in diesem Bezug viele neue Einblicke gewährt, aber auch neue Fragen aufgeworfen. Einige dieser Fragen möchten wir in einem großen Panel, das wir im ländlichen Indien aufbauen wollen, beantworten. In Zusammenarbeit mit dem Environmental Defense Fund, einer Nichtregierungsorganisation, möchten wir 3000 Haushalte über mehrere Jahre hinweg begleiten. Dies wird es uns erlauben, mehrere Problematiken anzugehen, die bisher nur bedingt erforscht sind. Risikoattitüden scheinen in der Familie übertragen zu werden, sodass die Risikoattitüden verschiedener Familienmitglieder signifikant korrelieren. Was diese Übertragung bewirkt und warum gerade die Risikoattitüden von Ehepartnern besonders stark korrelieren bleibt noch weitestgehend unerforscht. Wiederholte Messungen der Risikoattitüden verschiedener Familienmitglieder sollten es uns erlauben, zusätzliche Einsichten in diese Zusammenhänge zu erlangen, sowie den Einfluss externer Umstände genauer zu erfassen. Diesbezüglich ist die Verbindung zwischen Risikoaversion und Einkommen von besonderem Interesse. Verschiedene Studien in Industrie- sowie Entwicklungsländern haben gefunden, dass Risikoaversion mit zunehmendem Einkommen abnimmt. Der kausale Zusammenhang ist jedoch weiter unklar. Die Sammlung von Daten zum Risikomanagement armer Haushalte sollte uns hier weitere Einsichten ermöglichen. In der Studiengruppe gibt es starke idiosynkratrische Einkommensfluktuationen, die von Unregelmäßigkeiten im Monsun stammen. Letztere können gebraucht werden, um den kausalen Einfluss von Einkommen auf Risikoaversion zu isolieren. Zusätzlich möchten wir Messungen von Vertrauen und Intertemporalen Präferenzen erhalten. Einerseits ermöglicht uns das, das Verhältnis zwischen Risikoattitüden, Vertrauen und Zeitpräferenzen genauer zu erforschen. Andererseits können wir versuchen, die verschiedenen Präferenzen mit dem ökonomischen Verhalten der Haushalte in Verbindung zu bringen. Wir können Haushalte auch verschiedenen experimentellen Behandlungen zuordnen. Einerseits möchten wir Haushalten Ernteversicherungen anbieten und existierende Versicherung systematisch Verbessern, indem wir Einsichten über individuelle Präferenzen und ökonomische Aktivitäten verwenden. Andererseits können wir Bankkonten eröffnen um festzustellen, wie letztere die beste Anwendung finden können. Insgesamt sollte all dies ein integriertes Programm darstellen, das uns neue Einsichten in noch offene wissenschaftliche Fragen bringt, während es gleichzeitig dazu beiträgt, die Haushalte aus der Armut zu befreien.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Schweden
 
 

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