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Selbstregulation, Glukose und Herzratenvariabilität - Interindividuelle Unterschiede und intraindividuelle Dynamiken

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Thomas Kubiak; Dr. Daniela Zahn
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 239474055
 
Selbstregulation bezeichnet die Fähigkeit, eigene Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen zielgerichtet zu steuern, und ist eine notwendige Ressource für viele gesundheitspsychologisch relevante Verhaltensweisen wie gesunde Ernährung oder körperliche Aktivität. Um zu verstehen, wann und unter welchen Bedingungen Selbstregulation erfolgreich ist, wurden in der letzten Dekade mehrere theoretische Rahmenmodelle elaboriert, die versuchen, biologische Grundlagen der Selbstregulation zu identifizieren. Basierend auf den Annahmen der Theorie der Selbstregulatorischen Stärke von Baumeister und Kollegen wird davon ausgegangen, dass kurzfristige Schwankungen im Blutglukosespiegel intraindividuelle Dynamiken der Selbstregulation abbilden können. Bisher ist die Befundlage dazu allerdings heterogen und lässt keine abschließende Bewertung zu. Auf Basis der Theorie der Neurovisceralen Integration von Thayer und Kollegen wiederum wird angenommen, dass interindividuelle Unterschiede in der Herzratenvariabilität (HRV) interindividuelle Unterschiede in der Selbstregulation erklären können. Zahlreiche Befunde stützen diese Annahme. Kaum untersucht sind interindividuelle Unterschiede im Glukosestoffwechsel und temporäre Schwankungen in der HRV im Hinblick auf Selbstregulation. Ziel des Projekts ist es daher, die Annahmen zu den biologischen Grundlagen, die sich aus den beiden Theorien ableiten lassen, unter einer intra- und einer interindividuellen Perspektive zu überprüfen. Dazu werden experimentelle Selbstregulationsaufgaben (Dual Task Paradigma) mit einer endokrinologisch-experimentellen Messung des Glukoseverbrauchs und einer zeitgleichen Erfassung von Schwankungen in der HRV kombiniert. Zusätzlich werden interindividuelle Unterschiede im Glukosestoffwechsel und HRV erfasst. Das Projekt ermöglicht es dadurch, (1) die Rolle inter- und intraindividueller Dynamiken in HRV und Glukosestoffwechsel für die Selbstregulation zu prüfen, (2) die bisherigen methodischen Probleme bei der Erfassung von Schwankungen des Blutglukosespiegels zu überwinden und (3) den Beitrag beider Theorien zu den biologischen Grundlagen der Selbstregulation zeitgleich empirisch zu überprüfen und vergleichend zu bewerten. Es kann damit einen entscheidenden Erkenntnisgewinn über die biologischen Grundlagen der Selbstregulation und Anhaltspunkte für die Entwicklung von Interventionen zur Vermeidung von Selbstregulationsproblem liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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