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Zeitliche Aufmerksamkeit und Erwartungshaltung im Rahmen prädiktiver Kodierung

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240108925
 
Wie wir die Welt wahrnehmen kann durch Top-Down Einflüsse wie Aufmerksamkeit (Priorisierung verhaltensrelevanter Reize) und Erwartungshaltung (Wahrscheinlichkeitsabschätzung von Ereignissen) beeinflusst werden. In den meisten Fällen führen Aufmerksamkeit und Erwartungshaltung zu einer effizienteren Verarbeitung sensorischer Reize. Jedoch zeigen neuere Studien gegensätzliche Effekte von Aufmerksamkeit und Erwartungshaltung an. Der derzeitige Diskurs versucht diese unterschiedlichen Mechanismen zusammen zu führen. Prädiktive Kodierung, ein einflussreicher Ansatz aus der Wahrnehmungstheorie, wurde als Grundlage für die ökonomische, biophysikalisch realistische und mathematisch präzise Integration von Aufmerksamkeits- und Erwartungseffekten vorgeschlagen. Bisher wurden überwiegend räumliche Aspekte der Top-Down Verarbeitung untersucht. Zur Erweiterung und Generalisierung dieser Ergebnisse wird das vorgeschlagene Programm untersuchen, ob die Einflüsse von Aufmerksamkeit und Erwartungshaltung auf Reizwahrnehmung disoziiert werden können. In zwei Magnetenzephalographie-Studien mit gesunden Probanden werden die Auswirkungen von Aufmerksamkeit und Erwartungshaltung in Bezug auf neuronale Oszillationen, Stimuluswahrnehmbarkeit und das Zusammenspiel von Top-Down und Bottom-Up Verarbeitung im sensorischen Kortex untersucht. Eine dritte Studie soll den Einfluss dopaminerger und glutamaterger Signaltransduktion auf die Reizwahrnehmung, anhand pharmakologischer Manipulationen testen. Die Beschreibung des Zusammenspiels von Top-Down und Bottom-Up Informationsverarbeitung in kortikalen Netzwerken und ihrer neurochemischen Grundlagen sind von entscheidender Bedeutung für das Verständnis von Schizophrenie und anderer Störungen, welche in Verbindung zu prädiktiven Funktionen stehen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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