Migrantische Ökonomie und räumliche Entwicklung. Die Handhabung eines Potentials der Stadt- und Regionalentwicklung auf kommunaler Ebene
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Bedeutung von migrantischen Ökonomien für die Entwicklung von Städten, insbesondere von Metropolen, erfährt in jüngerer Zeit eine gesteigerte Aufmerksamkeit in Wissenschaft und Praxis. Dabei werden migrantischen Ökonomien sowohl ökonomische, arbeitsmarkt- und gesellschaftspolitische sowie quartiersbelebende als auch imagebildende Potentiale zugesprochen. Wie sich dieser Zusammenhang jenseits von großen Großstädten darstellt, bleibt jedoch eine weitgehend offene Frage – zumindest für Deutschland. Hier setzt das Projekt an. Das Projekt befasst sich mit der lokalpolitischen Thematisierung und Rahmung von migrantischen Ökonomien in den IHK-Regionen Braunschweig und Rostock und fragt danach, inwiefern migrantische Ökonomien als Potential für die räumliche Entwicklung wahrgenommen und genutzt werden. Es wurde untersucht, inwiefern in den Fallstudienregionen ein neues Politikfeld ‚migrantische Ökonomie‘ entstanden ist, welche Deutungsmuster unterschiedlicher Akteursgruppen den lokalpolitischen Umgang mit migrantischen Ökonomien prägen, welche konkreten Potentiale für die Stadtentwicklung sich mit migrantischen Ökonomien verbinden und ob der lokale Kontext in Braunschweig und Rostock eher befördernd oder eher behindernd auf die Entwicklung migrantischer Unternehmen wirkt. Das Projekt schließt an Debatten zur Bedeutung migrantischer Ökonomien für die Entwicklung von Städten und Regionen sowie zum Zusammenhang von migrantischen Ökonomien und lokaler Politikgestaltung an. In methodischer (und methodologischer) Hinsicht ist es überwiegend qualitativ angelegt. Seine konzeptionellen Referenzpunkte sind insbesondere Ansätze zur Analyse von Governance, Deutungsmustern und Rescaling-Prozessen sowie zur Untersuchung von migrantischem Unternehmertum. Das Projekt hat gezeigt, dass migrantische Ökonomien in den beiden kleineren Großstädten Braunschweig und Rostock ein eher randständiges Thema zwischen lokaler Integrations-, Wirtschafts- und Stadtentwicklungspolitik bilden und dass sich die kommunalpolitischen Akteure ihrer Potentiale nur teilweise bewusst sind. Im Übrigen gehen sie mit dem Phänomen der migrantischen Ökonomien recht unterschiedlich um, wobei sich die spezifischen Kontextbedingungen in beiden Städte für die Entwicklung migrantischen Unternehmertums als teils förderlich, teils eher hinderlich erweisen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2019) Migrant Economies Beyond Metropolitan Cities: A Context‐Sensitive Case Study. Tijds. voor econ. en Soc. Geog. (Tijdschrift voor economische en sociale geografie) 110 (5) 538–552
Räuchle, Charlotte; Nuissl, Henning
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(2019) Migrantische Ökonomien zwischen Potentialorientierung und Differenzmarkierung. Konzeption und Erträge eines „prä-postmigrantischen“ Forschungsgegenstands. Geogr. Helv. (Geographica Helvetica) 74 (1) 1–12
Räuchle, Charlotte; Nuissl, Henning
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(2016): Migrantische Ökonomien in kleineren Großstädten : Governance und Inwertsetzung im Kontext neoliberaler Stadtpolitiken. In: Berichte. Geographie und Landeskunde 90 (2): 135-156
Räuchle, Charlotte
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(2017): Migrantische Ökonomien als Potential für die Stadt- und Regionalentwicklung. Arbeitsbericht 193, Geographisches Institut der HU Berlin, Berlin: Humboldt-Universität zu Berlin
Räuchle, Charlotte, Isabella Stingl und Henning Nuissl
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(2018): Migrant economies: opportunity structures and potential in different city types. In: Ethnic and Racial Studies
Räuchle, Charlotte; Schmiz, Antonie
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(2018): Migration als urbane Ressource? Soziale Deutungsmuster lokaler Governance-Akteure im Vergleich. In: Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft 12 (1)
Räuchle, Charlotte