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Selbstdarstellung in Auswahlsituationen aus Bewerber- und Organisationssicht

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240523218
 
Seit langem wird bewusst positive Selbstdarstellung von StellenbewerberInnen als gravierendes Problem für die Personalauswahl angesehen und teils zum Anlass genommen, von der Anwendung dafür anfälliger Auswahlverfahren (z.B. Persönlichkeitstests) gänzlich abzuraten. Andererseits zeigen empirische Befunde konsistent, dass die Güte der Prognose beruflicher Leistung durch die Anfälligkeit der Verfahren für Selbstdarstellung nicht systematisch beeinträchtigt wird. In einer eigenen Theorie (Marcus, 2009) hat der Antragsteller versucht, diesen scheinbaren Widerspruch aufzulösen. In dieser Theorie wird der Erfolg der Selbstdarstellung (im Sinne des Bewerbungserfolgs) als abhängig von bestimmten Fertigkeiten und motivationalen Komponenten sowie den eingesetzten Verfahren beschrieben. Diese Variablen wirken sich auf die Prognosegüte der Verfahren teils positiv und teils negativ aus, so dass sich die Wirkungen wechselseitig kompensieren und sogar insgesamt positive Effekte entstehen können. In vorliegenden Antrag wird eine Serie von empirischen Studien vorgeschlagen, in denen die Annahmen der Theorie geprüft sowie daraus für die Personalauswahl praktisch nutzbare Vorschläge entwickelt und validiert werden sollen. Die Etablierung der angenommenen Effekte erfolgt zunächst unter simulierten Bewerbungsbedingungen bei berufstätigen Studierenden der Psychologie. Anschließend wird die Übertragbarkeit auf den realen Kontext anhand echter Bewerberstichproben überprüft. Im Fall der Bestätigung der Annahmen könnte die beantragte Forschung zu einem Paradigmenwechsel in der Betrachtung des Phänomens der Selbstdarstellung (vom Problem zur Chance) durch die psychologische Berufseignungsdiagnostik beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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