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EXC 16:  Kulturelle Grundlagen von Integration

Fachliche Zuordnung Geschichtswissenschaften
Sozialwissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 24060127
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der 2006 eingerichtete Konstanzer Exzellenzcluster Kulturelle Grundlagen von Integration (EXC 16) behandelte ein politisch und gesellschaftlich brisantes Thema in grundlagentheoretischer Form. Mit seinen beiden Kernbegriffen „Kultur“ und „Integration“ verband er kultur- und sozialwissenschaftliche Fragestellungen in einem Fächerverbund, der von den Philologien über die Geschichte, Philosophie, Soziologie und Politologie bis zur Rechtswissenschaft reichte. Im Einrichtungsantrag des bundesweit ersten geistes- und sozialwissenschaftlichen Clusters, der auf andernorts eingeworbene Verbünde in vielerlei Hinsicht modellbildend wirkte, wurden zwei für den gesamten Förderzeitraum bis 2019 wegweisende Richtungsentscheidungen getroffen. Erstens wurde „Kultur“ als ein relationales, heterogenes Kräftefeld mit diffusen Grenzen statt als räumlich-holistische Größe aufgefasst. Zweitens wurde dem Begriff der „Integration“ sein Antonym „Desintegration“ als gleichursprünglich zur Seite gestellt. Daraus erklärt sich eine charakteristische Familienähnlichkeit der im Cluster erreichten Resultate. Er fungierte als interdisziplinärer Ermöglichungsgrund für disziplinäre Forschung. An eine zentralistische Festschreibung von Begriffsdefinitionen und die Zusammenführung zu einer Synthese im Sinn einer grand theory war deshalb von Anfang an nicht gedacht. Die Universität Konstanz hat im Rahmen ihres EXC 16 fünf neue dauerhafte Professuren eingerichtet: Vier W3-Professuren mit den Denominationen „Kulturtheorie und kulturwissenschaftliche Methoden“, „Ethnologie und Kulturanthropologie“, „Geschichte der Religionen“ und „Wissensgeschichte der Geistes- und Sozialwissenschaften“ sowie eine W1-Professur mit tenure-Option für Ethnologie mit Schwerpunkt Politische Anthropologie. Den Vorgaben der Exzellenzinitiative gemäß war der Konstanzer EXC 16 von Beginn an daraufhin ausgelegt, dass ein signifikanter Anteil seiner Segmente über 2017 hinaus fortbestehen kann. Er war weder als großdimensionierter Sonderforschungsbereich noch als lockerer Verbund temporärer Projekte der Beteiligten entworfen, sondern als komplexes institutionelles Gefüge aus Professuren, (internationalen) Fellowships in seinem Kulturwissenschaftlichen Kolleg, Forschungsprojekten sowie Doktoranden- und Studierendenförderung. Herausragende Erfolge zeigten sich insbesondere in den Karrierewegen von einzelnen Kolleginnen, auf deren intensive Begleitung besonderer Wert gelegt wurde. Seine Qualitätskultur orientierte sich an den in Konstanz seit langem etablierten Verfahren der internen und im Bedarfsfalle externen Evaluation und entwickelte sie weiter. Demgemäß fügten sich seine Strukturen und Abläufe organisch in die Universität ein, so dass einige von ihnen wie geplant nahtlos fortgeführt werden und den kulturwissenschaftlichen Schwerpunkt der Universität weiterhin unterstützen können. Die Mittel der Landesnachhaltigkeit werden wesentlich für ein Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung (ZKF) verwandt.

Link zum Abschlussbericht

https://dx.doi.org/10.2314/GBV:1696302722

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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