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Die Politik der Inneren Sicherheit

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240630516
 
Das Forschungsprojekt hat das Ziel, die Politik der Inneren Sicherheit im internationalen und temporalen Vergleich aus der Perspektive der vergleichenden Policy-Forschung zu analysieren. Das Vorhaben nimmt dabei die bestehenden Ansätze und Theorien der vergleichenden kriminologischen Forschungen zum Ausgangspunkt und ergänzt bzw. vertieft diese durch eine politikwissenschaftliche Analyse, wobei ein Schwerpunkt auf den Einfluss von Parteien und Institutionen gelegt wird. Entsprechend dieser Zielrichtung untersucht das Projekt (1.) welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten im internationalen Vergleich und in der Entwicklung über die Zeit bei einer empirischen Aufarbeitung der Politik der Inneren Sicherheit hervortreten und (2.) wie sich die sichtbare zwischenstaatliche und temporale Varianz politikwissenschaftlich erklären lässt sowie welche Rolle insbesondere politische Institutionen und Parteien hierbei spielen.Das Forschungsdesign des Projekts fußt auf einer Analyse von drei Aspekten der Politik der Inneren Sicherheit: In einem ersten Teilprojekt werden makro-quantitative Aggregatdaten zur Inneren Sicherheit mithilfe statistischer Verfahren untersucht (Staatsausgaben, Gefangenenraten, etc.). Ziel dieses ersten Schrittes ist es, auffällige Muster in den Daten herauszuarbeiten und mögliche Erklärungsfaktoren für zwischenstaatliche und temporale Unterschiede zu identifizieren. In einem zweiten Schritt fokussiert das Projekt auf vier Staaten (Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Schweden), deren Gesetzgebung und politischen Prozesse en detail mithilfe einer qualitativen Prozessanalyse untersucht werden. Ziel ist es, kausale Mechanismen zu identifizieren, welche die Innere Sicherheitspolitik in diesen Ländern beeinflusst haben. Schließlich folgt in einem dritten Teil eine quantitative Untersuchung der Kriminalitätsfurcht und ihrer Erklärungsfaktoren, um mögliche Zusammenhänge zwischen Mikro- und Makroebene auszuleuchten. Das Projekt nimmt hier bisher wenig beachtete politische erklärende Variablen auf, die auf der Makroebene wirksam sind. Der Fokus der Untersuchung liegt dabei auf westlichen Industriestaaten und dem Zeitraum von 1990 bis 2010, da in dieser Zeit laut kriminalsoziologischer Untersuchungen ein "punitive turn" sichtbar werden sollte.Der Fortsetzungsantrag hat das Ziel, das Arbeitsprogramm des Projektes sorgfältig abzuschließen. Der erste Projekt-Teil (makro-quantitative Analyse) ist bereits abgeschlossen, der zweite Projektteil zu etwa zwei Dritteln erledigt. Allerdings haben sich durch den Standortwechsel des Antragstellers und die aufwändige Aufarbeitung der qualitativen Fallstudien (insbes. durch die Experteninterviews) Verzögerungen ergeben, die eine zusätzliche Finanzierung des Projekts für neun Monate notwendig machen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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