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Der zwanglose Zwang des besseren Arguments? Der Einfluss deliberativer Kommunikation auf die Verhandlungsergebnisse in Zwei-Personen-Entscheidungsexperimenten.

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240932609
 
Eine der zentralen Annahmen der Theorien der deliberativen Demokratie und insbesondere der Diskurstheorie von Jürgen Habermas ist die Vermutung, dass in der deliberativen Kommunikation die individuellen Präferenzen zur Disposition gestellt und gegebenenfalls zugunsten von kollektiven Interessen aufgegeben werden. Dies werde erreicht durch den "zwanglosen Zwang des besseren Arguments", durch die Begründung mit allgemein akzeptierten (geltenden und universalisierbaren) Normen. Ein systematischer empirischer Nachweis dieses Zusammenhangs ist jedoch bisher nicht erbracht worden. Das vorgeschlagene Projekt möchte dieser Frage in einem experimentellen Ansatz nachgehen. Es sollen 240 Zwei-Personen-Verhandlungsspiele durchgeführt werden, denen spieltheoretisch formulierte Konfliktkonstellationen zu Grunde liegen, deren Gleichgewichtslösungen weder fair noch kollektiv optimal sind. Ziel ist es festzustellen, (a) ob es den Verhandlungspartnern gelingt, durch deliberative Kommunikation die faire oder kollektiv optimale Lösung zu erreichen und sie gegen die individuellen Interessen aufrechtzuerhalten bzw. ob nicht-deliberative Kommunikation das Erreichen und Aufrechterhalten dieser optimalen Lösungen erschwert und (b) welche kommunikativen Mittel dafür ausschlaggebend sind. Ausgangspunkt ist die Hypothese, dass individuelle Interessen umso eher zugunsten von fairen und kollektiv besseren Ergebnissen überwunden werden, je höher die deliberative Qualität der Kommunikation ist. Zudem sollte unabhängig vom Verhandlungsergebnis eine höhere Zufriedenheit mit der Konfliktlösung erreicht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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