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Response-Dependence, explanatorische Prinzipien und fehlende Erklärungen

Antragsteller Dr. Miguel Hoeltje
Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2013 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 241597123
 
Einer weitverbreiteten metaphysischen Auffassung zufolge gibt es einige Eigenschaften, die Gegenständen unabhängig von Beobachtern und kognitiven Subjekten zukommen, während die Exemplifikation anderer Eigenschaften darauf beruht, dass die fraglichen Gegenstände auf eine bestimme Weise auf (mögliche) Wahrnehmungssubjekte wirken würden. So werden beispielsweise Form-Eigenschaften wie die Rundheit dieses Apfels traditionell zur ersten Klasse gezählt, während man etwa Farb-Eigenschaften wie des Apfels Röte in die zweite Kategorie einteilt - während das Rundsein des Apfels nicht davon abhängt, dass Wahrnehmungssubjekte ihn als rund wahrnehmen, scheint sich das Rotsein des Apfels darauf zu gründen, dass Wahrnehmungssubjekte ihn als rot erleben würden. In den späten 1980ern fand der Ausdruck 'Response-Dependence' Einzug in das metaphysische Vokabular, um Eigenschaften der zweiten Art zu klassifizieren. Zu Beginn ging es insbesondere darum, den traditionellen Begriff einer sekundären (im Unterschied zu einer primären) Qualität zu schärfen und auf Begriffe wie den des moralischen Wertes anzuwenden. Die daran geknüpfte Hoffnung bestand darin, einen qualifizierten Realismus bezüglich der fraglichen Eigenschaften und Gegenstände gangbar zu machen. Seit dem sind zahlreiche philosophisch höchst relevante Eigenschaften und Begriffe als response-dependent klassifiziert worden. Die korrekte Explikation des Begriffes von response-dependence selbst blieb allerdings umstritten und gängige Explikationsversuche sind mit ernsthaften Problemen behaftet. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts wird eine neue Explikation von response-dependence unter expliziter Verwendung des explanatorischen Junktors 'weil' entwickelt. Überdies wird vorgeschlagen, die relevante Art von Erklärung im Sinne des jüngst viel diskutierten Begriffes der metaphysischen Fundierung ('grounding') zu verstehen. Das Forschungsprojekt zielt darauf ab zu zeigen, dass dieser neue Ansatz die Probleme der Vorgänger löst und einen neuen Blick auf bislang kontroverse Themen und offene Fragen ermöglicht.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Spanien
 
 

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