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Literarizität in der Medienkunst

Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Kunstgeschichte
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 241624152
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt "Literarizität in der Medienkunst" hat nach den Potentialen einer literaturwissenschaftlichen Analyse von Medienkunst gefragt. Der dem russischen Formalismus entstammende Begriff der Literarizität hat als Arbeitsterminus fungiert; er wurde als poetischer ‚Sinnüberschuss’ verstanden, den der künstlerische Gebrauch von Sprache erzeugt. Am Beispiel von Videokunst, Experimentalfilm, Multimedia-Installationen und Netzkunst wurden mit Sprache, Stimme und Schrift im Zusammenhang stehende Bedeutungsdimensionen untersucht. Literarizität kam auf unterschiedlichen Ebenen in den Blick, etwa in Form von literarisch anmutenden Titeln, integrierten Textsegmenten, akusmatischen Stimmen, lyrischen Sprechweisen, narrativen Strukturen oder dramatischen Handlungsverläufen. Die Analyse von annähernd 100 künstlerischen Arbeiten hat ergeben, dass Literarizität in der Medienkunst insbesondere durch vier zentrale Strategien entsteht: (1) die Materialität der Stimme und ästhetisierte verbale Sprache, (2) die hervorhebende Integration von Schriftelementen; (3) die Exploration literarischer Gattungen (Lyrik, Drama, Prosa) sowie (4) die experimentelle Adaption literarischer Werke.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • „Medialität, Materialität und Literarizität der Stimme in der Videokunst“. KulturPoetik. Zeitschrift für kulturgeschichtliche Literaturwissenschaft / Journal for Cultural Poetics 11.2 (2011): 221-239
    Benthien, Claudia
    (Siehe online unter https://doi.org/10.13109/kult.2011.11.2.221)
  • „The Literariness of New Media Art – A Case for Expanding the Domain of Literary Studies (with Analyses of Recent Video Art by Keren Cytter, Freya Hattenberger and Magdalena von Rudy)”. Journal of Literary Theory 6.2 (2012): 311-336
    Benthien, Claudia
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1515/jlt-2012-0001)
  • „Literarizität in der Videokunst – am Beispiel von Gary Hills Single-Channel- Arbeit ‚Mediations‘“. Akten des XII. Internationalen Germanistenkongresses, Warschau 2010: ‚Vielheit und Einheit in der Germanistik weltweit 10. Hrsg. von Franciszec Grucza. Sektion ‚Film und visuelle Medien‘. Hrsg. von Ryozo Maeda, Yun-Young Choi, Anton Kaes und Rolf G. Renner. Bern u. a.: Lang, 2013. 19-25. (Jahrbuch für Internationale Germanistik, Reihe A: Kongressberichte)
    Benthien, Claudia
  • „Хрупкость перевода. Язык(и) в медиаискусстве [Fragile Translationen. Sprachen (in) der Medienkunst]“. Übers. von Elena Smolonogina. Неопределенность как вызов. Медиа. Антропология. Эстетика / коллективная монография под ред. [Unsicherheit als Herausforderung. Medien, Anthropologie und Ästhetik]. Hrsg. von Christoph Wulf und Valery Savchuk. St. Petersburg: Verlag der russisch-orthodoxen geisteswissenschaftlichen Akademie, 2013. 121-144
    Benthien, Claudia
  • „Literarizität in der Medienkunst“. Handbuch Literatur & Visuelle Kultur. Hrsg. von ders. und Brigitte Weingart. Berlin und Boston: De Gruyter, 2014. 265-284. (Handbücher zur kulturwissenschaftlichen Philologie 1)
    Benthien, Claudia
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1515/9783110285765.265)
  • „The Subjectification of Disaster in Video Art: ‚Incidence of Catastrophe’ by Gary Hill“. Hazardous Future: Disaster, Representation and the Assessment of Risk. Hrsg. von Isabel Capeloa Gil und Christoph Wulf. Berlin und Boston: De Gruyter, 2015. 171-186
    Benthien, Claudia
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1515/9783110406610-013)
  • „Unmöglicher Dialog: Anrufung und Iteration in Performance-Arbeiten von Jochen Gerz, Marina Abramovič, Jürgen Klauke und Holger Mader“. Diálogos. Das Wort im Gespräch. Hrsg. von Paweł Piszczatowski. Göttingen: v&r unipress, 2017. 85-100
    Benthien, Claudia
    (Siehe online unter https://doi.org/10.14220/9783737008259.85)
  • „Visuelle Polyphonie: Cia Rinnes archives zaroum als mediale Transformation Konkreter Poesie“. Übersetzen und Rahmen. Praktiken medialer Transformationen. Hrsg. von Claudia Benthien und Gabriele Klein. Paderborn: Fink, 2017. 123-139
    Benthien, Claudia
  • „Phantome der Avantgarde. Die Erforschung der (literarischen) Moderne in der Medienkunst.“ Beyond Given Knowledge. Investigation, Quest and Exploration in Modernism and the Avant-Gardes. Hrsg. von Harri Veivo, Jean-Pierre Montier, Françoise Nicol, David Eyers, Benedikt Hjartarson, Sascha Bru. Berlin und Boston: De Gruyter, 2018. 345–363
    Lau, Jordis
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1515/9783110569230-024)
  • The Literariness of Media Art. London und New York: Routledge, 2019. 320 S.
    Benthien, Claudia, Jordis Lau und Maraike M. Marxsen
    (Siehe online unter https://doi.org/10.4324/9781315107981)
  • „Fragile Translations: Languages of/in Media Art (Mona Hatoum, Young-Hae Chang Heavy Industries, Danica Dakić)“. Übers. von Lydia White. Situated in Translations: Cultural Communities and Media Practices. Hrsg. von Michaela Ott und Thomas Weber. Bielefeld: Transcript 2019. ISBN 978-3-8376-4343-5
    Benthien, Claudia
 
 

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