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SWIRheat: Nachweis von Asthenosphärentopographie an ultralangsamen mittelozeanischen Rücken durch Wärmestrom am Beispiel des Südwestindischen Rückens
Antragsteller
Dr. Norbert Kaul; Professor Dr. Heinrich Villinger
Fachliche Zuordnung
Physik des Erdkörpers
Förderung
Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 241956711
Der Südwestindische Rücken (SWIR) ist ein sich ultralangsam öffnender Rücken (< 20 mm/a). Aus petrologischen Beobachtungen ist bekannt, dass sich an ultralangsamen Rücken magmatische Zentren und amagmatische Bereiche abwechseln. Die geringe Menge an Schmelze erfordert einen lateralen Transport und eine Konzentration des Magmas an den aktiven Zentren. Daraus wurde die Hypothese entwickelt, dass entlang der Achse von ultralangsamen Rücken die Lithosphären-Asthenosphärengrenze (LAG) eine ausgeprägte Topographie besitzen muss.Seismologische Untersuchungen am Knipovich Rücken, einem ultralangsamen Rücken in der Arktis, ergeben eine räumlich stark gegliederte Verteilung der Hypozentren. Die maximale Herdtiefe variiert zwischen 8 und 25 km und wird als Proxy für die Tiefenlage der LAG herangezogen. Diese wiederum kann in erster Näherung als Isotherme (~800°C) betrachtet werden. Die starke Variation der Tiefenlage der LAG müsste sich daher im Wärmestrom nachweisen lassen. Aufgrund seismologischer Ergebnisse vom SWIR wird davon ausgegangen, dass die LAG im Untersuchungsgebiet ähnlich wie am Knipovich-Rücken eine starke Topographie aufweist. Wärme-stromdichtemessungen am SWIR im Zusammenhang mit seismologischen Untersuchungen des AWI werden daher eine wichtige Randbedingung für die Überprüfung der Hypothese liefern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professorin Dr. Vera Schlindwein