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Arbeitslosigkeit in Deutschland und Europa während der Großen Rezession
Antragsteller
Professor Dr. Andrey Launov
Fachliche Zuordnung
Statistik und Ökonometrie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung
Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242224335
Im Fokus des Projektes steht eine strukturelle ökonometrische Evaluierung des Beitrages zur Verringerung der Arbeitslosigkeit in Deutschland während der Großen Rezession von 2008-09, der von Arbeitszeitkonten und der vorherigen Arbeitslosengeldreform geleistet wurde. Das Projekt besteht aus drei wichtigen Teilen. Der erste Teil bietet eine umfassende ökonometrische Analyse der Arbeitsmarktflüsse vor und nach der Finanzmarktkrise von 2008 an. Das Ergebnis dieser Analyse ist eine erweiterte Liste der stilisierten Fakten über das Verhalten des deutschen Arbeitsmarktes, die die Gestaltung des künftigen strukturellen Evaluationsrahmens vorbestimmen. Im zweiten Teil des Projektes wird ein theoretisches Modell des optimalen individuellen Jobsuchverhaltens entwickelt und die daraus folgende Dynamik der aggregierten Arbeitslosenquote hergeleitet. Das optimale Verhalten berücksichtigt die Flexibilität des Arbeitsstundenangebotes durch die vorhandenen Arbeitszeitkonten sowie das existierende Arbeitslosengeldsystem explizit mit. Weiterhin wird bei der Herleitung des Modells besonders auf die Tauglichkeit für die strukturelle Schätzung geachtet. Im dritten Teil des Projektes wird das strukturelle ökonometrische Modell aufgebaut und geschätzt. Mit Hilfe der Ergebnisse struktureller Schätzung wird eine vollständige Quantifizierung der Beiträge von Arbeitszeitkonten sowie der vor der Krise stattgefundenen Arbeitslosengeldreform zu der Verringerung der Arbeitslosigkeit nach der Krise vorgenommen. Hier wird außerdem die Effektivität von beiden wirtschaftspolitischen Instrumenten untersucht und über die effektivere Verwaltung der beiden Instrumente für die künftigen Rezessionen beraten. Zum Schluss wird die Bedeutung der deutschen Erfahrungen mit Arbeitszeitkonten und Arbeitslosengeldreform für die anderen europäischen Arbeitsmärkte unter vergleichbaren makroökonomischen Bedingungen analysiert. Im Rahmen des Projektes wird ein substanzieller Beitrag zur deutschen und internationalen akademischen Literatur über die Evaluation der Wirksamkeit von Arbeitslosigkeitsreduzierenden Maßnahmen während der letzten weltweiten Rezession geleistet. Das Projekt sieht eine intensive internationale Kooperation mit der im Bereich europäischen Arbeitslosigkeit führenden Forschern vor und steht im Mittelpunkt des Zusammenspiels von Theorie und praktischer Anwendung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Thorsten Schrank; Professor Dr. Klaus Wälde