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Die Zeitskalenkontroverse: akkurates orbitales Altersmodel für das späte Miozän

Antragsteller Dr. Thomas Westerhold
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242225091
 
Wichtigstes Ziel des Projekts ist es, die Synchronisation von Radioisotopen- und astronomischer Altersdatierung, auch als rock clock synchronization bekannt, zu testen. Unsere Hypothese ist, dass die astronomische Altersdatierung der Aschelagen, welche Basis der Synchronisation ist, in der Größenordnung von 2 - 3 Präzessionszyklen (40-60 kyr) älter ist als angenommen. Die Aschelagen befinden sich in spät-miozänen mediterranen Abfolgen (Sorbas, Faneromeni, Messadit etc.) im Bereich der magnetischen Polaritätszonen C3An.2n, C3.Ar und C3Bn. Um unsere Hypothese zu testen, haben wir begonnen eine einzigartige, noch nie für das späte Miozän dagewesene Kombination aus Magnetostratigraphie, hochauflösender stabiler Isotopenstratigraphie an benthischen Foraminiferen und einem sehr genauen astronomischen Altersmodell an drei Bohrungen außerhalb des Mittelmeerraums (926, U1337, U1338) zu erstellen. Neue, in der ersten Phase des Projektes erhobene magnetostratigraphische Daten von Bohrung U1337 ermöglichen die Identifizierung von vierzehn Magnetfeldumkehrungen, von den acht mit sehr hoher Genauigkeit lokalisiert werden können. Zur genauen Bestimmung der verbliebenen sechs Magnetfeldumkehrungen, inklusive Chron C3Bn, sind weitere Analysen von Nöten. Die bis dato bearbeiteten stabilen Isotopenproben enthalten genügend benthische Foraminiferen um ein astronomisches Altersmodel zu entwickeln. Ziel des Fortsetzungsantrages ist es, die genaue Position der verbliebenen sechs Magnetfeldumkehrungen in U1337 zu bestimmen und die stabilen Isotopenkurven von Bohrungen 982, 1264 und U1337 zu vervollständigen. Die benthischen stabilen Sauerstoffisotopendaten aus unserem Projekt sollen mit publizierten Daten kombiniert werden um eine hochauflösende, astronomisch kalibrierte Referenzkurve für das späte Tortonian und das Messinian zu entwickeln. Dieser neue, herausragende Datensatz von Sauerstoff- und Kohlenstoffisotopen benthischer Foraminiferen verschiedener Ozeanbecken wird hochauflösende palozeanographische Rekonstruktionen für das späte Miozän ermöglichen, die bisher nicht denkbar waren. Schlüssel für die palozeanographische Interpretation der Isotopenkurven ist es, sekundäre Einflüsse durch Diagenese und analytische bzw. natürliche Messdatenvariationen auf das primäre Isotopensignal in der zweiten Projektphase zu untersuchen.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Großbritannien, USA
 
 

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