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Unter Beobachtung. Die Sinne der Naturforschung, 1750-1830

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung in 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 24225008
 
Die vorliegende Studie handelt von einem grundlegenden Einschnitt im Verständnis der Sinne als Elemente von Beobachtungsvorgängen Anfang des 19. Jahrhunderts. Aus ,Werkzeugen zur Hand', deren Leistung von Übung im Gebrauch und methodischem Vorgehen abhängig scheint, gehen ,Fehlerquellen' hervor, die sich nach den Umständen ihrer Funktionsweise in das Resultat einer Beobachtung eintragen. Die Sinne der Beobachtung werden damit, wie schon vorher die Instrumente der Beobachtung, als unhintergehbare Randbedingungen forschenden Handelns kenntlich, die nach ihren Eigentümlichkeiten das je Beobachtbare mitbestimmen. Auf dem Feld des Beobachtens, Messens und Experimentierens begegnet damit eine ähnliche Neubestimmung der Sinne, wie sie unabhängig hiervon im anatomischen und physiologischen Zugriff der Zeit durch die Rede vom „Eigenleben der Sinne" oder von den „appareils de sensations" markiert wird. Im Kontext der Beobachtungspraxis wird allerdings kein Wissen von den Sinnen beabsichtigt, sondern ein Wissen über die Umstände von Beobachtungen. Nichtsdestoweniger haben die dort betriebenen Untersuchungen der Sinne analog zu Instrumenten nachhaltige Konsequenzen; sowohl für den Umgang mit den Sinnen im Rahmen der Naturforschung des 19. Jahrhunderts (und bis heute), wie für die Erforschung der Sinne an Apparaten und - konzeptuell - als Apparate in der Physiologie ab den 1840er Jahren. Die Studie liefert derart sowohl einen Beitrag zur Reflexion der historisch veränderlichen Rolle der sinnlichen Beobachtung in der Naturforschung, wie zur Genese der modernen Sinnesforschung.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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