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Oligozäne Klimadynamik hin zum Oligozän-Miozän Übergang (IODP Expedition 342, Nordatlantik)

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242360900
 
Das Oligozän repräsentiert eine frühe Phase des Eishaus-Klimas, das mit der Bildung eines permanenten ostantarktischen Eisschildes vor ~34 Millionen Jahren eingesetzt hat (Oi-1 Vereisung). Dieses Intervall ist charakterisiert durch eine erhöhte Variabilität im d18O von Tiefsee-Benthosforaminiferen und hoch-frequenten Meeresspiegelschwankung, welche vermutlich durch die Instabilität des antarktischen Eisschildes verursacht werden. Diese Variabilität findet ihren Höhepunkt in einer zweiten großen Vereisungsphase während des frühen Miozäns vor ~23 Millionen Jahren (Mi-1 Vereisung). Aufgrund der Seltenheit qualitativ hochwertiger Datensätze den Zeitabschnitt des mittleren Oligozäns bis ins frühe Miozän umfassen sind die detaillierte Klimaentwicklung sowie die steuernden Mechanismen auf lang- und kurzfristigen Zeitskalen (orbital bis suborbital) recht spekulativ und in der Diskussion. Im Rahmen der IODP Expedition 342 wurden mächtige sedimentäre Abfolgen, die das Oligozän und frühe Miozän umfassen, auf dem J-Anomaly Ridge vor Neufundland erbohrt. Diese Sedimente enthalten außergewöhnlich gut erhaltene kalkige Mikrofossilien und weisen überdurchschnittlich hohe Sedimentationsraten auf, die eine zeitliche Auflösung auf der Zeitskala von Präzisionszyklen oder höher erlaubt. Ziel dieses Projekts ist es, einen auf benthischen Foraminiferen basierenden Isotopendatensatz mit einer Auflösung von ca. 1800 Jahren zu erzeugen, der das Ober-Oligozän sowie das frühe Miozän umfasst (26.5-21.7 Ma). Bisherige hochauflösende Datensätze sind räumlich auf den Pazifik und die Südhemisphäre beschränkt. Die hier zu untersuchenden Sedimente haben daher ein hohes Potential um suborbitale Klimavariationen zu untersuchen, erlauben aber auch eine einzigartige Perspektive vom Nordatlantik aus auf dieses wichtige Zeitinterval in der jüngeren Klimageschichte. Da für diesen Datensatz mehr als 3000 Proben bearbeitet werden sollen wird dieses Projekt im Rahmen eines internationalen Konsortiums durchgeführt, das Teilnehmer der IODP Expedition 342 aus Deutschland (dieser Antrag), aus Großbritannien sowie Süd-Korea umfasst. Im Rahmen des hier beantragten Projekts soll ein Großteil des Ober-Oligozäns bearbeitet werden (~25.7 to 24 Ma). Über die Untersuchung der langfristigen, hochauflösenden Klimaentwicklung im Vorlauf der Mi-1 Vereisung hinaus, sollen in einem zweiten Teilprojekt pristin erhaltene, glasige planktische Foraminiferenschalen analysiert werden um die Reaktion des Oberflächenwassers im Nordatlantik im Verlauf des Mi-1 zu rekonstruieren und absolute Oberflächenwassertemperaturen abzuschätzen. Hierzu soll in niedrigerer Auflösung (20000 Jahre) ein Dualproxy-Ansatz (d18O, Mg/Ca) an Arten die Oberflächen- bzw. Thermoklinenbedingungen repräsentieren zur Anwendung kommen.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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