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Insulin-like factor 3 (INSL3): ein neuer Parameter für die Ermessung der Leydigzell-Funktionalität und des Hypogonadismus im EMAS-Kohort

Antragsteller Privatdozent Dr. Jens Vanselow, seit 4/2014
Fachliche Zuordnung Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Förderung Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242439839
 
Insulin-like factor 3 (INSL3) ist ein konstitutives Produkt der testikulären Leydig-Zellen. In erwachsenen Männern wird INSL3 in erheblichen Mengen in der Blutbahn sezerniert, und ist somit über die funktionelle Kapazität der Leydig-Zellen, unabhängig vom Testosteron oder irgendwelcher Rückkopplung zur HPG-Achse, aussagefähig. Es ist daher ein exzellenter, unabhängiger Parameter zur Bestimmung der Leydig-Zellkapazität in gesunden und pathologischen Zuständen und speziell während des Alterns. Zusammen mit Professor Fred Wu der Universität Manchester, Koordinator des EMAS (European Male Aging Study)-Projekts zur Erforschung der Physiologie und klinischen Pathologie des alternden Mannes in Europa, beabsichtigen wir, INSL3 in beiden Etappen des EMAS-Kohorts (ca. 6000 Proben) zu messen. Dies wird sowohl transsektionale als auch longitudinale Korrelationen mit den vielen biochemischen und klinischen Parametern ermöglichen, die aus vorangegangen Studien an diesem Kohort bereits vorhanden sind. Die EMAS Studie aus acht geographisch verteilten europäischen Zentren ist die größte Studie dieser Art in Europa. Über die Bestimmung des spezifischen Parameters hinaus dient die Messung von INSL3 der besseren Definition spezifischer Pathologien, und somit der besseren Beschreibung klinisch-relevanter Patientengruppen.Die Hypoandrogenämie ist Kernbestandteil vieler alters-assoziierter Pathologien des Mannes. Jedoch ist Testosteron wegen seiner Variabilität als klinischer Parameter mit viel Vorbehalt zu betrachten. Eine hypogonadale Kausalität ist bei alters-abhängigen Symptomen oft nur schwer zu ermitteln. Folglich sind Empfehlungen für eine Androgen-abhängige Therapie-Möglichkeit immer auf wenige Extremfälle beschränkt. Weil INSL3 ein sehr robuster und konstitutiver Parameter ist, der weitestgehend von Androgen-abhängigen Störfaktoren unabhängig ist, bietet seine Messung im EMAS-Kohort wertvolle Einblicke in die Rolle des alternden Hodens bei der Entstehung von alters-abhängigen Pathologien, wie z.B. dem Metabolischen Syndrom oder der Osteoporose. Darüber hinaus verfügen die Antragsteller über weltweit einmalige Erfahrung in der Bestimmung von INSL3 und dessen klinischer Relevanz bei Studien am Menschen und am Tier.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Richard Ivell, bis 3/2014
 
 

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