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Funktion von VAMP-Proteinen in Gliazellen
Antragstellerin
Professorin Dr. Antje Grosche
Fachliche Zuordnung
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung
Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242852401
Unser Projekt beschäftigt sich mit einer Schlüsselfrage in den Neurowissenschaften und zwar damit, wie Zellen im zentralen Nervensystem miteinander interagieren um eine korrekte Entwicklung und Funktion sicher zu stellen. Unser Fokus liegt auf Gliazellen, die die synaptischen Verbindungen zwischen Neuronen umhüllen. Wir wollen dabei die schon lange bestehende Hypothese, dass Gliazellen die Entwicklung und Funktion von Neuronen durch vesikuläre Freisetzung von Substanzen beeinflussen, prüfen. Zu diesem Zweck werden wir neue, einzigartige experimentelle Ansätze, die wir in den letzten Jahren entwickelt haben (z.B. neue transgene Mausmodelle und Methoden um die Morphologie und Physiologie von Gliazellen aufzuklären), zum Einsatz bringen. Unser Projekt knüpft direkt an eine bereits erfolgreich durchgeführte Kollaboration der beiden Partner an, die schon zu einer ersten gemeinsamen Publikation geführt hat, und soll diese noch weiter ausbauen. Konkret werden wir untersuchen, wie sich die fehlende Expression sogenannter vesikel-assoziierter Membranproteine (VAMPs) in Gliazellen auf die physiologischen Eigenschaften dieser Zellen und die Histologie und Ultrastruktur ausgewählter Hirnregionen auswirkt. Die Mitglieder der VAMP-Familie weisen eine konservierte Proteinstruktur auf und werden ubiquitär als Komponenten von Proteinkomplexen exprimiert, welche die gezielte Fusion von Membranen katalysieren und damit den intrazellulären Transport von Vesikeln zwischen verschiedenen Zellorganellen vermitteln. Das ist ein Schlüsselprozess in allen eukaryontischen Zellen. Die Forschung der letzten Jahre konzentrierte sich primär auf die Untersuchung der Funktion von VAMPs in Nervenzellen, während deren Rolle in Gliazellen weitgehend vernachlässigt wurde. Wir hoffen, dass die Ergebnisse unseres initialen explorativen Zweijahresprojektes einen umfassenderen Folgeantrag zu diesem Thema ermöglichen werden. Der Erfolg unseres Projektes ist entscheidend von der engen Kooperation des französichen und des deutschen Partners abhängig. Beide Partner weisen bereits ein profundes und langjähriges Interesse an der Analyse von Neuron-Glia-Interaktionen einschließlich einer Vielzahl von erfolgreich zu diesem Thema durchgeführten Arbeiten auf. Darüber hinaus verfügen sie über ein sich optimal ergänzendes Methodenspektrum, welches eine erfolgreiche Durchführung des beantragten Projektes gewährleisten wird. Dieses Projekt ordnet sich in den Bereich der Grundlagenforschung ein. Dennoch könnten daraus hervorgehende Ergebnisse von Bedeutung für R&D in der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie sein, indem sie neue Signalwege von Gliazellen als potentielle Angriffspunkte für Therapien von Hirnerkrankungen aufzeigen. Letztlich hoffen wir, dass unser transnationales Projekt die Neurowissenschaften in Frankreich und Deutschland voran bringen und die Stellung unserer Länder im internationalen Wettbewerb stärken kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Partnerorganisation
Agence Nationale de la Recherche / The French National Research Agency
Beteiligte Person
Dr. Frank W. Pfrieger