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Evaluation neuer Ansätze zur Frühdiagnose von Brustkrebs mit radiologischer Bildgebung mittels innovativer Hochauflösungs-CT bei niedriger Dosis in direktem Vergleich zu etablierten Verfahren, insbesondere zu den klinischen Goldstandards Mammographie und MR
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Willi A. Kalender; Professorin Dr. Christiane Kuhl
Fachliche Zuordnung
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242917389
Die Früherkennung von Brustkrebs stellt weiterhin eine große Herausforderung dar. Obwohl die Einführung der digitalen Mammographie (DM) gekoppelt mit verbindlichen Screening-Programmen zu deutlichen Verbesserungen geführt hat, müssen sowohl die Sensitivität als auch die Spezifität dieser Untersuchungen als verbesserungswürdig eingestuft werden. Generell besteht Konsens, dass der notwendige Übergang von 2D-Projektionsaufnahmen zu 3D-Schichtbildgebung entscheidende Vorteile bringen wird, wie mit der Magnetresonanzbildgebung (MR) bereits gezeigt werden konnte. Ähnliche oder noch größere Vorteile können von neuen Ansätzen zur Computertomographie (CT) mit sehr hoher Ortsauflösung von besser als 100 µm in 3D und niedriger Dosis, unter 5 mGy wie für Screening-Verfahren gefordert, erwartet werden. Ein Gerät, das diese Anforderungen erfüllt und auch dynamische Scans erlaubt, wurde mit Förderung durch die EU, die DFG und das BMBF entwickelt. Veröffentlichte Ergebnisse stehen zur Verfügung; eine Erprobung im klinischen Umfeld steht noch aus.Das zentrale Ziel der Antragsteller ist die systematische Bewertung der Leistungsfähigkeit der nativen und der dynamischen, kontrastverstärkten CT der Brust. Diese soll im Rahmen zweier eng abgestimmter Teilprojekte mit MR als zurzeit diagnostisch am höchsten bewerteten Verfahren und der digitalen Mammographie als etabliertem Standard direkt verglichen werden. Teilprojekt 1 (TP1), koordiniert von W. Kalender, wird sich auf Bildqualitätsfragen und -optimierung und auf die Entwicklung neuer Applikationen konzentrieren. Die Erprobung neuer Ansätze zur Zwei-Spektren-CT mit dem photonenzählenden, energiediskriminierenden Cadmiumtellurid-Detektor des Gerätes ist dabei von besonderer Bedeutung. Teilprojekt 2 (TP2), koordiniert von C. Kuhl, konzentriert sich auf die Durchführung von klinischen Pilotstudien in Aachen und Erlangen und die zugehörige zeitaufwendige Auswertung der Ergebnisse. Das vorgeschlagene Konstrukt, ein Projekt parallel an zwei Standorten voranzutreiben, zielt darauf ab, dass die Modalitäten CT und MR jeweils durch zwei ausgewiesene Expertengruppen vertreten werden, die sich gegenseitig überprüfen und hinterfragen. Die Antragsteller sehen die Möglichkeit, mit Brust-CT ein Verfahren mit gleichem oder höherem diagnostischen Potential als MR, mit höherer zeitlicher und räumlicher Auflösung und der Darstellung von Kalzifikationen zu identifizieren. Die Ergebnisse sollten international auf hohes wissenschaftliches Interesse stoßen. Sie hätten aber auch für die Gesundheitsökonomie und für die breite Patientenversorgung große Bedeutung, da die CT-Untersuchung ohne Kompression der Brust und mit kurzen Scanzeiten von 2-10 Sekunden deutlich höheren Patientenkomfort bietet als die bisherigen Ansätze und von den Kosten her deutlich niedriger als MR und potentiell im Bereich von DM und BT liegen wird.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen