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Mobilität am Arbeitsmarkt. Individuelle, betriebliche und regionale Chancen- und Risikostrukturen im Erwerbsverlauf

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242931379
 
Erwerbstätigkeit ist in allen Wohlfahrtsgesellschaften der primäre Strukturgeber für die Zuteilungen von Lebenschancen. Dies betrifft das Erwerbseinkommen ebenso, wie die damit verbundenen Transfers in die sozialen Sicherungssysteme. So ist der betrieblichen und überbetrieblichen Beschäftigungsstabilität eine hohe Bedeutung beizumessen. Dies gilt umso mehr, da sie auch den Aufbau betriebsspezifischen Humankapitals und den Erhalt berufsspezifischer Kenntnisse und Qualifikationen ermöglicht. In jüngerer Zeit ist vor dem Hintergrund von Flexibilisierungs- und Deregulierungsprozessen sowie im Zuge der Evaluationen der sog. Hartz-Reformen ein verstärktes Interesse an der empirischen Untersuchung der Determinanten chancen- und risikoreicher Beschäftigungsverläufe festzustellen. Dabei wurden bislang vor allem individuelle Einflussfaktoren auf Erwerbsverläufe untersucht. Seltener wurden betriebsstrukturelle Faktoren in die Erwerbsverlaufsforschung einbezogen, obgleich die Wechselwirkungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebermerkmalen in vielen Arbeitsmarkttheorien als bedeutsam hervorgehoben werden. Weitestgehend unberücksichtigt blieben bislang die Auswirkungen von regionalen Differenzen, obwohl die Regionalforschung vielfältige und persistente regionale Heterogenitäten nachweisen konnte. Systematischer als bisher sind zudem konjunkturelle Schwankungen in die Erwerbsverlaufsforschung einzubeziehen, da Betriebe und Beschäftigte auf Auf- und Abschwünge je nach Branchen- und Qualifikationsgruppenzugehörigkeit sowie in Abhängigkeit von staatlich, tarifvertraglich oder innerbetrieblich bestehenden Elastizitätsspielräumen unterschiedlich reagieren.Hier setzt das Forschungsprojekt an. Es möchte erstmalig die zum Teil simultan wirkenden Effekte der in den verschiedenen Theorie- und Forschungstraditionen beschriebenen Chancen- und Risikostrukturen auf Erwerbsverläufe analysieren. Berücksichtigt werden deshalb neben individuellen und betrieblichen Determinanten insbesondere auch regionsspezifische Rahmenbedingungen und konjunkturelle Einflüsse. Die Wirkung dieser Ebenen auf Erwerbsverläufe wird dann anhand der inhaltlichen Aspekte 'Beschäftigungsstabilität und überbetriebliche vertikale Auf- und Abstiegsmobilität', 'innerbetrieblicher Beschäftigungsverlauf und vertikale Mobilität' sowie 'regionale Mobilität und vertikale Auf- und Abstiege' erforscht. Dazu wird ein neuer längsschnittlicher Linked-Employer-Employee Datensatz, der vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bereitgestellt wird, mit Regionaldaten ergänzt. Die empirischen Analysen erfolgen auf Basis von Mehrebenenmodellen, um der hierarchischen Clusterung der Daten gerecht zu werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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