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Partnerschaften, räumliche Mobilität und Wohnsituationen im Lebensverlauf

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Humangeographie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 243070364
 
Partnerschaften, räumliche Mobilität und Wohnen sind für das individuelle Wohlbefinden sehr bedeutsam und eng miteinander verknüpft. Viele Aspekte dieser Verknüpfung sind bisher wenig oder gar nicht erforscht worden: Partnerschaften mit getrennten Haushalten (living apart together, LAT) versus Partnerschaften im gemeinsamen Haushalt, Langzeiteffekte, Wechselwirkungen, vollständige Verläufe statt punktueller Ereignisse sowie der Einfluss des gesellschaftlichen Kontexts. Ziel des Projektes ist es, die Interaktionen zwischen den Partnerbeziehungen einerseits und der Wohnsituation und räumlicher Mobilität der Partner andererseits zu untersuchen, wie sich diese Interaktionen im Lebensverlauf verändern und wie sie eingebettet sind in die sozialen und institutionellen Rahmenbedingungen Deutschlands, Großbritanniens und der Niederlande. Dabei sollen die Komplexität der Wechselwirkungen und die langfristigen Effekte berücksichtigt werden. Die alle Aspekte verbindende Forschungsfrage lautet: Wie sind Partnerschaft und Wohnen im Lebensverlauf miteinander verbunden und inwieweit sind diese Verläufe und ihre Wechselwirkungen mit den sozialen und institutionellen Rahmenbedingungen in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden verknüpft?Wir betrachten Partnerschaften umfassender als sonst üblich. Wir befassen uns nicht nur mit Partnerschaften in gemeinsamen Haushalten (Lebensgemeinschaften oder Ehepaare), sondern untersuchen auch Partnerschaften in getrennten Haushalten (LAT). Neben Formation, Auflösung und Transformation (von LAT in Partnerschaft mit gemeinsamem Haushalt) soll insbesondere auch die Qualität der Partnerschaften untersucht werden. In Hinblick auf die Wohnsituation sollen Wohnqualität und Besitzverhältnisse (Eigentum oder andere Besitzverhältnisse) und räumliche Mobilität betrachtet werden. Dabei sollen nicht nur einzelne kritische partnerschaftliche Veränderungen in den Lebensverläufen und die damit einhergehenden Änderungen der Wohnsituation berücksichtigt werden. Statt Lebensereignisse gesondert zu betrachten, werden Veränderungen in den Bereichen Partnerschaft und Wohnen mit dem Lebensverlauf der Menschen in Beziehung gesetzt. Die Hypothesen werden aus verschiedenen Mikrotheorien abgeleitet und überprüft. Zu den Mikrotheorien gehören Rational Choice-Theorien und verschiedene Verhandlungsmodelle. Ferner sollen Hypothesen zum Einfluss von Sozialpolitik und Wohnungsmarkt auf die Mikroebene formuliert werden. Für alle drei Länder sollen umfangreiche Längsschnittdaten genutzt werden, die mit Hilfe fortgeschrittener statistischer Verfahren analysiert werden sollen, darunter Ereignisanalysen im Mehrebenendesign, Sequenzanalysen und dyadische Modelle. Die Ergebnisse dieser Analysen werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Partnerschafts- und Wohnverläufe von Individuen deutlich erweitern. Innovativ ist auch, dass hier drei europäische Länder miteinander verglichen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, Niederlande
 
 

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