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Rezenter und langfristiger Bodenabtrag in der afrikanischen Savanne, Untersuchungen im naturnahen Kruger National Park, Republik Südafrika

Mitantragstellerin Professorin Kate Rowntree
Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 243097849
 
Kenntnisse zum Ausmaß des natürlichen Bodenabtrags gehören zu den Voraussetzungen für die Ableitung allgemein anerkannter Zielvereinbarungen im Rahmen eines nachhaltigen Bodenschutzes. Entsprechende rezente Daten aus anthropogen unbeeinflussten Arealen liegen jedoch nur vereinzelt vor. Dies gilt insbesondere für das südliche Afrika, wo Schätzungen besagen, dass die anthropogen bedingten mittleren Bodenerosionsraten ein bis zwei Größenordnungen höher als die natürlichen Bodenneubildungsraten ausfallen.Hier wird vorgeschlagen, den mittleren natürlichen rezenten Bodenabtrag in der afrikanischen Savanne in einem Naturschutzgebiet, nämlich dem Kruger National Park (KNP), zu ermitteln und mit langfristigen Abtragswerten zu vergleichen. Zudem sollen auf Einzugsgebietsebene die Sedimentquellen und dominierenden Abtragsprozesse identifiziert werden. Der in der trockenen Lowveld Savanne gelegene KNP ist für diese Untersuchungen besonders geeignet, weil er bereits vor über 100 Jahren unter Schutz gestellt wurde und offenbar zu keinem Zeitpunkt ackerbaulicher Nutzung ausgesetzt war. Zudem liegen für das Nationalparkgelände zahlreiche Hintergrundinformationen vor, die im Rahmen dieser Untersuchung relevant sind (z. B. Digitale Geländemodelle, geologische und bodenkundliche Karten, Karten der Vegetation und deren Veränderungen, Aufzeichnungen zu Buschbränden, Niederschlagsaufzeichnungen, Gewässernetz, Luftbilder). Diese Daten werden von der Wissenschaftsabteilung der Nationalparkverwaltung (SANParks) in Skukuza zur Verfügung gestellt.Unter Berücksichtigung der räumlichen Variation endogener (Geologie, Böden, Relief) und exogener (Klima, Vegetation) Rahmenbedingungen des Bodenabtrags sind die Ziele dieses kooperativen Projektes:1. Die Bestimmung des rezenten mittleren Sedimentaustrags von Einzugsgebieten anhand einer quantitativen und qualitativen Untersuchung von Sedimenten in Stauseen, die vor 40 bis 80 Jahren angelegt wurden.2. Die Ermittlung der spätquartären Denudation und Erosion auf Einzugsgebietsebene mittels kosmogener Nuklide und ein Vergleich mit den rezenten Raten.3. Die Identifizierung, Charakterisierung und Quantifizierung der wichtigsten Sedimentquellen in den Einzugsgebieten mit dem Ansatz des geochemischen und geo-magnetischen Fingerabdrucks.Die erwarteten Ergebnisse werden einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der natürlichen spätquartären Landschaftsentwicklung und der jüngsten morphodynamischen Trajektorien in der afrikanischen Savanne leisten. Im Vergleich zu den zahlreichen Befunden zur Bodenerosion auf landwirtschaftlichen Nutzflächen werden sie zudem eine Grundlage bieten für eine Bewertung der Ökosystemdienstleistung eines Nationalparks im Bereich Bodenschutz. Darüber hinaus sind die Ergebnisse von großer Bedeutung für die Entwicklung von Boden- und Wassernutzungsrichtlinien in der Trockensavanne des südlichen Afrikas indem sie rezente natürliche Hintergrundwerte bereit stellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Südafrika
 
 

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