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Der Zusammenhang zwischen Gender, Beruf und Migration bei Doppelverdienern in Deutschland. (GOFAM)

Antragsteller Professor Dr. Johannes Huinink, seit 9/2015
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 243364451
 
Die Entscheidung zur Binnenmigration und dessen Einfluss auf berufsbezogene Erfolge wirken sich auch heutzutage immer noch unterschiedlich auf Männer und Frauen aus. Vor allem Ehemänner und Ehefrauen, die als Familie umziehen sind in besonderem Maße betroffen. Trotz weitreichender sozialer und politischer Entwicklungen hinsichtlich der Gleichstellung zwischen Männern und Frauen im Bereich der sozio-ökonomischen Möglichkeiten, wird bei der Migration von Doppelverdienern nach wie vor die Karriere des Mannes begünstigt, während der berufliche Erfolg der Frau darunter leidet. Trotz des beträchtlichen wissenschaftlichen Interesses an diesem Thema und dem Entstehen einflussreicher, sich gegenüberstehender theoretischer Erklärungen, konnten die in diesem Zusammenhang gegensätzlichen Ergebnisse der empirischen Literatur, die vorhandene black box bezüglich dieser Form der Genderungleichheit nicht erklären. Ein viel versprechender und noch unterentwickelter Forschungsstrang zur Auflösung des Problems ergibt sich aus der weitgehenden und allgegenwärtigen strukturellen Trennung von Männern und Frauen in unterschiedlichen Berufen. Dieser Forschungsantrag strebt an, die beschriebene Forschungslücke zu schließen, in dem die strukturellen Effekte von Berufen sowie Berufswahl und -verläufe von Männern und Frauen untersucht werden. Dies soll Aufschluss geben über: (1.) die geschlechtsspezifischen Neigungen, einen Umzug aufgrund der eigenen Karriere anzustreben, (2.) die Rolle oder Gründe des Ehepartners bei einem Umzug (z.B. lead- und tied-migrant) und (3.) die jobbezogenen Outcomes bei Doppelverdienern. Mit Hilfe eines integrativen, konzeptionellen Ansatzes, der eine strukturelle, Lebenslauf- und verhaltensorientierte Perspektive einnimt, werde ich neuartige empirische Anhaltspunkte unter Anwendung modernster Längsschnittmethoden der quantitativen Datenanalyse liefern und die Struktur des heutigen Deutschlands analysieren. Als Datenbasis sollen sich gegenseitig ergänzende Längsschnittdaten benutzt werden. Substantielles und methodisches Vorgehen soll die Schwachstellen bisheriger Forschung auflösen, besonders herausgestellt werden soll hierbei: (i) Aufdeckung der Interdependenzen zwischen den Ehepartnern in Bezug auf die Entscheidung zur Migration bei Doppelverdienern unter Verwendung dyadischer Daten, (ii) Lösung von Selbstselektion mit Hilfe von selection models, sowie die Erforschung von Entscheidungen zur Migration von Doppelverdienern vor dem Hintergrund alternativer Wahlmöglichkeiten (z.B. Auflösung der Partnerschaft, Pendeln) , (iii) Untersuchung der Langzeiteffekte von erster und erneuter Migration bei Doppelverdienern auf Berufsverläufe und die Interdependenz bezüglich anderer Gründe für Unterbrechungen der Berufskarriere (z.B. Geburt eines Kindes) und (iv) herausarbeiten institutioneller Besonderheiten von Berufsstrukturen, Wohlfahrtsstaaten und Genderbeziehungen mit Hilfe eines Vergleichs der Länder Deutschland, Australien und Großbritannien.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Australien
Ehemaliger Antragsteller Dr. Sergi Vidal, bis 8/2015
 
 

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