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Klimawandel und exotische Zierpflanzen: Welche Zierpflanzen sind die Invasiven der Zukunft?

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 243578921
 
Die meisten invasiven Pflanzen in Europa wurden ursprünglich als Zierpflanzen eingeführt. Es ist deswegen wahrscheinlich, dass auch die meisten zukünftige Invasionen von Zierpflanzen ausgehen werden. Zudem wird der Klimawandel vermutlich günstigere Bedingungen vor allem für Zierpflanzen aus wärmeren Regionen schaffen. Insgesamt könnte dies zu zahlreichen neuen Invasionen führen. Es wäre ausserordentlich wünschenswert, solche schlafenden Invasiven zu identifizieren zu können, bevor Sie beginnen, sich auszubreiten. Unser Konsortium aus vier Arbeitsgruppen soll mit Modellierungen und Experimenten abschätzen, welche Zierpflanzen sich mit der grössten Wahrscheinlichkeit in Zukunft ausbreiten und vom Klimawandel profitieren, und welche Regionen Europas davon am stärksten betroffen sein werden. Die Untersuchungsarten werden wir gemeinsam auswählen, auf der Basis von Kriterien wie z.B. Invasivität in anderen Kontinenten, etc. Es wird ein Kerngruppe von 50 Arten geben, die von allen Arbeitsgruppen untersucht werden wird. Diese Kerngruppe wird sowohl zahlreiche hybride als auch nicht-hybride Zierpflanzen beinhalten. Die vier Arbeitsgruppen werden eng zusammenarbeiten im Rahmen von acht Work Packages.Im Work Package 1 werden wir eine umfassende Übersicht aller Zierpflanzen erarbeiten, die momentan häufig in Europa gepflanzt werden. Wir werden diese Datenbank sowohl nutzen, um Zusammenhänge zwischen Arteigenschaften und Einbürgerungserfolg zu analysieren, als auch um die Kerngruppe von 50 exotischen Zierpflanzen auszuwählen, die in den experimentellen (WP2, WP3, WP4) und Modellierungs-Work Packages (WP5, WP6, WP7) untersucht werden sollen.In den experimentellen Untersuchungen werden wir testen, wie die exotischen Zierpflanzen auf Erwärmung (WP2) und Niederschlagsänderungen (WP3) reagieren. Das Work Package 3 wird zudem untersuchen, inwiefern Hybridisierung und die genetische Variation zwischen Zierpflanzen-Varietäten zum invasiven Potential der Pflanzen beitragen. Zusammen mit dem Work Package 4 werden WP2 und WP3 auch zahlreiche wichtige Parameter für die Modellierungs-Work Packages liefern, sowie z.T. deren Ergebnisse empirisch verifizieren.In den Modellierungs-Teilprojekten werden wir sowohl ein allgemeines Invasions-Simulationsmodell entwickeln (WP5), als auch Landschafts- und Ausbreitungsmodellierung verwenden, um abzuschätzen, wie wahrscheinlich eine zukünftige Ausbreitung bestimmter Zierpflanzen auf der regionalen (WP6) und europaweiten (WP7) Skala ist. Die Simulationsmodelle werden auch Aufschluss darüber geben, welche Lebensräume und Regionen Europas zukünftig besonders invasionsgefährdet sind. Die Modellierungsergebnisse werden auch konkrete Vorhersagen liefern, die experimentell getestet werden können.Im Work Package 8 schliesslich werden wir alle Ergebnisse zusammenführen und an Politik und wichtige Interessensgruppen wie Zierpflanzenproduzenten kommunizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Österreich
 
 

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