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Raumakustik und musikalische Interpretation: Neue Parameter für die akustischen Verhältnisse auf Bühnen
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Weinzierl
Fachliche Zuordnung
Akustik
Förderung
Förderung seit 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244251882
Das Projekt "Raumakustik und musikalische Interpretation", für das ein Abschlussbericht vorgelegt wird, hat untersucht, ob und in welcher Weise die akustischen Bedingungen während einer musikalischen Darbietung die musikalischen Eigenschaften von instrumentalen und vokalen Performances in Bezug auf Tempo, Dynamik und Klangfarbe beeinflussen. Es hat nicht nur gezeigt, welche generellen Zusammenhänge bestehen und inwieweit diese vom Musikinstrument und von der Persönlichkeit des einzelnen Musikers abhängen. Das Projekt hat auch ein Stage Acoustical Quality Inventory (STAQI) geliefert, d.h. ein Konsensvokabular für raumakustische Qualitäten aus der Sicht von Musikern, bestehend aus 17 Items und 5 Faktoren. Der Fortsetzungsantrag zielt nun auf die Identifikation von raumakustischen Parametern, die als technische Prädiktoren für diese Qualitäten eingesetzt werden können. Während die begrenzte Aussagekraft der beiden derzeit in ISO 3382-1 vorgeschlagenen Parameter für die Bühnenakustik weithin anerkannt ist, wurde in den letzten zwei Jahrzehnten eine Vielzahl neuer Parameter vorgeschlagen, von denen jedoch bisher keiner Eingang in die raumakustische Planung gefunden hat. Mit dem vorliegenden Projekt soll ein entscheidender Schritt in diese Richtung getan werden, indem ein großer Stimuluspool zur Beurteilung bühnenakustischer Bedingungen für verschiedene musikalische Ensembletypen (Solo / Kammermusik / Sinfonieorchester) mit unterschiedlichen Musikern und unterschiedlichem musikalischen Repertoire auf der Basis systematisch variierter akustischer Bedingungen geschaffen wird. Diese systematischen Variationen werden mit einer für die Bühnenakustik optimierten raumakustischer Simulation und mit dynamischer Binauralsynthese realisiert, unter besonderer Berücksichtigung von Beugungseffekten durch Musiker und Notenständer auf der Bühne. Das STAQI wird als Messinstrument für eine differenzierte Bewertung der akustischen Bedingungen eingesetzt wird. Die Analyse wird allgemeine additive Modelle und multivariate adaptive Regression Splines verwenden, die darauf abzielen, optimale Prädiktoren für jeden STAQI-Faktor zu identifizieren und dabei auch nichtlineare Zusammenhänge und Interaktionen der ausgewählten Prädiktoren zu schätzen. Die besten identifizierten Parameter werden kreuzvalidiert, indem sowohl die Einschätzungen der Musiker unmittelbar nach ihrem Auftritt also auch der Effekt auf ihre Performance selbst analysiert werden, da beide Zusammenhänge die Relevanz der durch diese Parameter repräsentierten bühnenakustischen Merkmale unterstreichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen