Detailseite
Projekt Druckansicht

Naturstoffe als reichhaltige Quelle für Pharmazeutika und innovative Chemische Transformationen: Plattformentwicklung für die Generierung von neuen antiviralen Verbindungen, fresshemmenden Terpenoiden und neuartige Methodologie für die chemische Synthese

Fachliche Zuordnung Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244325724
 
Naturstoffe sind eine reichhaltige Quelle für biologisch aktive Moleküle. Sie haben Wissenschaftler bereits mehr als ein Jahrhundert lang fasziniert und brachten bahnbrechende Entdeckungen in den Naturwissenschaften mit sich. Das einzigartige biologische Spektrum und das komplexe molekulare Grundgerüst vieler Naturstoffe führen immer wieder zu faszinierenden Forschungsprojekten, welche ihrerseits Ideen für neue chemische Transformationen anbieten und wesentliche Einblicke in biologische Systeme gewähren. Dieser Forschungsantrag behandelt drei solcher Projekte. Erstens präsentieren wir eine bio-inspirierte Strategie für den Aufbau von dringend benötigten, potenten anti- Influenza A Verbindungen. Die polyzyklischen Meroterpenoide Stachyflin und Aureol gehören genau zu dieser Klasse von hoch aktiven Verbindungen und weisen einen neuen Wirkmechanismus auf. Die allgemeine und konvergente synthetische Route liefert erstmals nicht nur einen Vertreter dieser Klasse, sondern macht auch verwandte Naturstoffe zugänglich, ermöglicht eine schnelle Diversifizierung und erlaubt die Herstellung von neuartigen Bibliotheken, die bis jetzt via Semisynthese nicht zugänglich waren. Zweitens wird ein Protokoll für die bio-inspirierte, enantioselektive decarboxylative Protonierung (EDP) von 2-Hydroxymalonaten entwickelt und dieses in der Synthese der kürzlich entdeckten, fresshemmenden Leucosceptroid Sesterterpenoide verwendet. Die Biosynthese der Leucosceptroide ist unbekannt und die geplante biomimetische Umwandlung von Leucosceptroid A und B in C und D wird darüber zum Teil Aufschluss geben. Der dritte Teil ist der Synthese von halogenierten Molekülen, welche äußerst vielseitige und wertvolle Bausteine in der Medizinalchemie sind, gewidmet. Eine Eintopf-Halogenierung von ungesättigten Verbindungen in der beta-Position und eine ringerweiternde Fragmentierung von annelierten gem-Dihalocyclopropanen werden beschrieben und in der Synthese von zwei Indolalkaloiden, die Acetylcholinesterase (AChE) Inhibitoren Kopsihainanin A und B angewendet.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung