Detailseite
Projekt Druckansicht

Entwicklung eines Verfahrens zur kombinierten Steuerung von Demontage- und Nachbearbeitungsprozessen im Anlagenrückbau

Antragsteller Dr.-Ing. Georg Ullmann
Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244566591
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Steuerung von Demontageprozessen mit anschließender Nachbehandlung der demontierten Objekte ist ein bislang wenig beachtetes Forschungsfeld. Bestehende Forschungsarbeiten beschäftigen sind insbesondere mit der Planung von Rückbauprozessen oder fokussieren ausschließlich die Demontage im Rahmen von Steuerungsprozessen. Die Folge sind schlecht bzw. nicht abgestimmte Prozesse zwischen den Bereichen der Demontage und Nachbearbeitung. Im Resultat kommt es zu Bestandsschwankungen und abwechselnden Über- und Unterlastungssituationen. Sind die zur Verfügung stehenden Pufferkapazitäten erschöpft, kann es durch blockierte Bestände zu einer Verlängerung des Rückbaus insgesamt kommen. Ziel dieses Projekts war daher die Entwicklung eines Verfahrens zur kombinierten Steuerung von Demontage- und Nachbearbeitungsprozessen im Anlagenrückbau, mit dem eine gezielte Beeinflussung der logistischen Zielerreichung möglich ist. Zunächst wurde in dem Projekt ein Beschreibungsmodell entwickelt, welches die Zusammenhänge zwischen der zeitlichen und mengenmäßigen Einlastung von Demontageoperationen und dem resultierenden Belastungsanfall an den Arbeitssystemen der Nachbearbeitung bestimmbar macht. Die quantifizierbaren Zusammenhänge beruhen auf zwei entwickelten Berechnungsvorschriften, die mit Fachpersonal aus dem Anlagenrückbau hinsichtlich ihrer Plausibilität geprüft werden konnten. Aufbauend auf dem Beschreibungsmodell wurden die Verfahrensschritte zur kombinierten Steuerung aufgestellt. Analog zu dem Verfahren der KORMA handelt es sich bei dem entwickelten Ansatz um eine kombinierte Auftragserzeugung und –freigabe. Abschließend wurde ein Simulationsmodell zur Validierung des Steuerungsverfahrens entwickelt. Mittels Simulationsuntersuchungen wurden die des entwickelten Steuerungsverfahrens im Anlagenrückbau aufgezeigt. Die Simulationsuntersuchungen zeigen, dass das Verfahren gegenüber einer implementierten Vergleichslogik gezielt die zur Verfügung stehende Freiheitsgrade im Anlagenrückbau nutzt und so eine signifikant bessere Zielerreichung ermöglicht. Neben einer höheren Auslastung an den Arbeitssystemen der Nachbearbeitung, können gegenüber der implementierten Vergleichslogik geringere Umlaufbestände und eine kürzere Rückbauzeit erzielt werden. Gemessen an den Rückbaukosten und Zeitdauern von bis zu 20 Jahren für den Rückbau von bspw. kerntechnischen Anlagen, sind die Potenziale des Verfahrens daher als sehr hoch einzustufen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung