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Von der Nase ins Gehirn: Einfluss einer intranasalenInsulinapplikation auf das Geruchssystem des Menschen

Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244839636
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das übergeordnete Ziel meiner Forschung ist, zu verstehen, wie das menschliche Gehirn es uns möglich macht, chemosensorische Reize wahrzunehmen, zu verarbeiten und darauf zu reagieren. Ziel des vorliegenden Projekts war, herauszufinden, inwieweit ein erhöhter Spiegel des Hormones Insulin im Gehirn Einfluss auf die Geruchswahrnehmung und die Verarbeitung dieser im menschlichen Gehirn hat. Langfristig gewährt meine Forschung neuartige Einblicke in die Interaktionen zwischen Geruchswahrnehmung, endokrinem System und dem Essverhalten und bildet die Grundlage für weitere Studien an verschiedenen Patientenkollektiven. Um dieses Ziel zu erreichen wurden mithilfe einer iterativen und adaptiven Vorgehensweise die Riechfähigkeit des Menschen sowie die zugrunde liegenden neuronalen Prozesse unter Einfluss einer intranasalen Insulinapplikation untersucht. In einer Serie von Studien konnten wir zeigen, dass der menschliche Geruchssinn durch intranasal appliziertes Insulin negativ beeinflusst wird, während der Geschmackssinn mit erhöhter Sensitivität reagiert. Wie diese Prozesse im Sinne der Vermittlung des Sattheitszustandes zu einem Abbruch der Nahrungsmittelaufnahme führen, muss in weiteren Studien untersucht werden. Eine Anwendung dieses Wissens auf anosmische oder adipöse Patientenkollektive ist hier denkbar. Wir konnten außerdem zeigen, dass intranasal appliziertes Insulin das deklarative Gedächtnis verbessert und zu einer besseren Gedächtnisleistung in einer Geruchs-Platz-Zuordnungsaufgabe führt. Dieses Wissen könnte zukünftig an Patienten mit milder kognitiver Beeinträchtigung oder Morbus Alzheimer Anwendung finden. Das hier generierte Wissen, sowie die entwickelten Testsysteme bilden die Grundlage für weitere Experimente.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2015) Central insulin administration improves odor-cued reactivation of spatial memory in young men. J Clin Endocrinology & Metabolism 100(1): 212-9
    Brunner YF, Kofoet A, Benedict C, Freiherr J
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1210/jc.2014-3018)
  • (2016) Neural correlates of olfactory and visual memory performance in 3D-simulated mazes after intranasal insulin application. Neurobiology of Learning and Memory 134 Pt B: 256-63
    Brunner YF, Rodriguez-Raecke R, Mutic S, Benedict C, Freiherr J
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.nlm.2016.07.027)
  • (2017) Intranasal insulin boosts gustatory sensitivity. J Neuroendocrinology 29(1)
    Rodriguez-Raecke R, Yang H, Freiherr J
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1111/jne.12449)
 
 

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