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Mittelalterliche Handschriften: Katalogisierung der illuminierten Handschriften französischer Provenienz der Bayerischen Staatsbibliothek - Handschriften des 10. bis zur Mitte des 14. Jahrhundert

Antragsteller Dr. Klaus Ceynowa, seit 10/2016
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244846106
 
Mit Buchmalerei ausgestattete Handschriften stellen für die Kunstgeschichte ein zentrales Quellencorpus dar, da sie in erheblich größerer Zahl erhalten geblieben sind als andere zweidimensionale künstlerische Objekte des Mittelalters wie z.B. Fresken oder Tafelgemälde. Illuminierte Codices sind aber auch für andere mediävistische Disziplinen von der Geschichtswissenschaft, der Theologie und den Philologien bis hin zu Fachrichtungen wie der Medizin- und Rechtsgeschichte von hoher Relevanz, denn sie ermöglichen über die reine Funktion als Vermittler textlicher und visueller Informationen hinaus vielfältige Erkenntnisse über Rezeptionsinteressen, Ausstattungsniveaus und Text-Bild-Zusammenhänge. Die vertiefte Beschreibung illuminierter Handschriften, zum einen in Bezug auf ihre kunsthistorische Einordnung aufgrund entstehungs- und stilgeschichtlicher Merkmale und zum anderen in Bezug auf ihre inhaltlichen und ikonographischen Bedeutungsebenen, hat sich daher als Verfahren der systematischen Quellenerschließung bewährt und verfolgt das Ziel, eine solide Grundlage für die weitere wissenschaftliche Auswertung - auch über den spezialisierten Kreis der Kunsthistoriker hinaus - zur Verfügung zu stellen. Neben umfangreichen Beständen an lateinischen und volkssprachigen Handschriften, die im deutschen und italienischen Kulturraum mit Buchmalerei ausgestattet wurden, verwahrt die Bayerische Staatsbibliothek auch einen im Vergleich zu anderen deutschen Sammlungen herausragenden Bestand an mittelalterlichen Handschriften aus Frankreich. Einschließlich der Handschriften aus den - wegen der Mobilität der Künstler und Codices nicht immer abgrenzbaren - Nachbarregionen (Belgien, Spanien, England) umfasst der einschlägige Münchener Bestand insgesamt etwa 425 Codices, von denen etwa 250 zwischen dem späten 10. und der Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden sind; weitere etwa 175 Codices sind in die Zeit zwischen der Mitte des 14. und dem frühen 16. Jahrhundert zu datieren. In Weiterführung des im Jahr 2013 abgeschlossenen Projekts für die Katalogisierung der mittelalterlichen Handschriften mit italienischer Buchmalerei in der Bayerischen Staatsbibliothek werden im laufenden Projekt in einer ersten Arbeitsphase von fünf Jahren die etwa 250 Handschriften des 10. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts nach den entsprechenden DFG-Richtlinien erschlossen und die Ergebnisse in einer Printpublikation und im Internet mit open access zugänglich gemacht.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Ehemalige Antragstellerin Professorin Dr. Bettina Wagner, bis 10/2016
 
 

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