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Ideomotorische Randbedingungen von Mehrfachtätigkeiten

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 245193369
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ideomotorische Ansätze der Verhaltenskontrolle postulieren, dass menschliche Körperbewegungen durch ihre sensorischen Konsequenzen mental repräsentiert, und durch Erinnerung an diese Konsequenzen abgerufen werden. Im Einklang mit dieser Überlegung hat die Forschung der letzten Jahre gezeigt, dass auch die Vereinbarkeit zeitlich überlappender Körperbewegungen maßgeblich durch die sensorischen Effekte bestimmt wird, die mit diesen Bewegungen einhergehen. Das beantragte Vorhaben zielte darauf ab, ein gedächtnisbasiertes Arbeitsmodell zu prüfen, das Beeinträchtigungen bei der Ausführung zeitlich überlappender Tätigkeiten auf einen kapazitätslimitierten Effekt-Abruf-Prozess zurückführt. Sogenannte crosstalk- Einflüsse zwischen mehreren Handlungen werden dagegen auf Wechselwirkungen zwischen gleichzeitig aktiven Effektkodierungen im Arbeitsgedächtnis zurückgeführt. Im Projekt konnten Vorhersagen des Modells geprüft werden. So beeinflussen sensorische Charakteristika von Handlungseffekten das Verhalten von Versuchspersonen in Doppelaufgaben so, wie man es erwarten würde, wenn der Abruf solcher Effekte kapazitätslimitiert ist. Der Abruf von Handlungs-Effekten und effektbasierter crosstalk beeinflussen das Verhalten dagegen unabhängig voneinander, so wie man es erwarten würde, wenn sie auf unterschiedlichen Verarbeitungsstufen entstehen. Zusammengenommen hat das Projekt unser Verständnis darüber verbessert, in welcher Weise ideomotorische Prozesse der Handlungskontrolle zu Limitierungen der Bearbeitung von Mehrfachtätigkeiten beitragen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2018) Dissociating action-effect activation and effect-based response selection. Acta psychologica 188 16-24
    Schwarz, Katharina A.; Pfister, Roland; Wirth, Robert; Kunde, Wilfried
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.actpsy.2018.05.007)
  • (2015). Through the portal: Effect anticipation in the central bottleneck. Acta Psychologica, 160, 141-151
    Wirth, R., Pfister, R., Janczyk, M., & Kunde, W.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.actpsy.2015.07.007)
  • (2016). Stroking me softly: Body-related effects in effect-based action control. Attention, Perception, & Psychophysics, 78, 1755-1770
    Wirth, R., Pfister, R., Brandes, J., & Kunde, W.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3758/s13414-016-1151-2)
 
 

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