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Photonische Hybrid Kristalle - Coassemblierung konjugierter Polymerpartikel in einer Perovskit-Matrix

Fachliche Zuordnung Präparative und Physikalische Chemie von Polymeren
Polymermaterialien
Förderung Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 245209314
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Nach der erfolgreichen Realisierung eines selbst-assemblierten organischen Laser zu photonischen Kristallen aus konjugierten Polymerpartikeln, ging es in diesem Fortsetzungsprojekt darum eine halbleitende anorganische Perowskit-Matrix um den organischen Laserkristall zu bilden. Ferner sollte der Energietransfer zwischen dieser anorganischen Matrix und dem organischen Halbleiter untersucht werden. Außerdem sollte gezeigt werden, ob es möglich ist Laseremission aus den assemblierten Polymerpartikeln zu erreichen, wenn man die Perowskit-Matrix anregt und ein Energietransfer in den organischen Halbleiter erfolgt. Im Projekt wurden zunächst Polymerpartikel mit hohem optischen Gain erzeugt. Überraschenderweise zeigten die erhaltenen Partikel aus Fluoren/Divinylbenzol Copolymeren nicht nur Laseremission in Gegenwart eines Resonators sondern auch Stimulierte Resonanz Raman Streuung (SRRS) in Abwesenheit eines geeigneten Resonators. SRRS besitzt wie die Laseremission eine schmale Emissionsbande und ein Schwellverhalten – das heißt SRRS ist erst ab einer bestimmten Anregungsenergie erzeugbar. Aufgrund des unterschiedlichen Mechanismus in der Erzeugung der laserartigen Emission kann SRRS anhand ihrer Anregungswellenlängenabhängigkeit, und dem resultierenden Shift in der Emission, relativ einfach von echter Laseremission unterschieden werden. Parallel wurden Perowskite mit genau eingestelltem Chlorid zu Bromid-Verhältnis (Cl/Br) erzeugt und untersucht, um optimale Matrizen für den kolloidalen Kristall aus konjugierten Polymerpartikeln herstellen zu können. Die besten Voraussetzungen für einen effizienten Energietransfer zwischen Perowskit und PFVPV-Partikeln wurden mit 9/1 gefunden. Die Partikel konnten aus einem DMSO-basierten Dispersionssystem so zu kolloidalen Kristallen mit einer optischen Bandlücke assembliert werden, dass sich in ihren interstitiellen Zwischenräumen der Perowskit (mit ausreichend guter Kristallinität) bilden konnte. In Gegenwart des Perowskiten lag die optische Bandlücke des photonischen Kristall im Bereich der Emissionsbande der konjugierten Polymerpartikel, was für optimale Resonanzbedingungen für die Laseremission sorgte. Der Energietransfer zwischen Perowskit und Polymerpartikeln wurde kurzzeitspektroskopisch untersucht und aufgrund der erhaltenen Lebenszeit- und Transferraten wurde auf einen FRET-Transfer vom anorganischen auf den organischen Halbleiter geschlossen. Diese Erkenntnis ist neu, da zuvor kaum Systeme aus anorganischen und organischen Halbleiter mit einer so großen Grenzfläche untersucht wurden. Es konnte außerdem gezeigt werden, dass Laseremission aus den co-assemblierten photonischen Halbleiterkristallen nach einem Energietransfer von Perowskit auf die konjugierten Polymere möglich ist. Dieser Ansatz liefert neue Herangehensweisen im Versuch einen elektrisch gepumpten organischen Laser zu realisieren. Ebenfalls konnten wir zeigen, dass in Partikeln aus einem Polymerblend (aus zwei konjugierten Polymeren) ebenfalls Laseremission nach einem FRET-Transfer von einem konjugierten Polymer mit großer Bandlücke auf eins mit kleinerer Bandlücke zeigen. In diesem Fall stellten die Polymerpartikel selbst (mit Durchmessern von einigen Mikrometern) die Resonatoren (WGM) dar.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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