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Mineralisationen und Paläofluide im Bereich des Oberrheingrabens

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 245220959
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Zuge des Projektes wurden neben den oben erwähnten Hauptfragestellungen eine Vielzahl an weiteren Themen erarbeitet. Die wichtigsten Forschungsresultate sind: Die variable Mineralogie innerhalb eines Lagerstättenbezirks wie dem Schwarzwald kann mit einem Multi-Aquifer-Fluidmischungsprozess hinreichend gut erklärt werden. Die Aquifere, die an der Mischung und Erzbildung beteiligt sind, verändern sich durch Fluid-Gesteins-Wechselwirkungen chemisch über die Zeit und sind daher (chemisch, nicht notwendigerweise physikalisch!) instabil. Es sind für die Genese der Erzgänge verschiedene Aquifere vonnöten, die sich chemisch und physikalisch unterscheiden müssen. Die für die Erzgangbildung wichtigsten Aquifere sind das kristalline Grundgebirge und der Evaporithorizont des Mittleren Muschelkalkes. Mittels der Fluidchemie von Erzgängen kann man Aussagen treffen über die Beschaffenheit bereits erodierter Deckgebirgslithologien. Neue thermodynamische Modelle wurden entwickelt, um Sulfat-Laugen in Fluideinschlüssen quantifizieren zu können. Geochemische Modellierungen legen nahe, dass alle untersuchten Aquifere zu oxidiert sind, um Sulfide zu fällen, was die notwendige Beteiligung eines Reduktionsmittels bei der Fluidmischung belegt. Basierend auf LA-ICPMS-Daten von einzelnen Fluideinschlüssen konnte mittels Diffusionsmodellen gezeigt werden, dass es sich bei der Gangbildung um zahlreiche extrem kurze Fluidmischungspulse handelt, welche binnen Sekunden und Minuten eine Quarzgeneration bilden können. Anhand von Rb/Cs Verhältnissen der hydrothermalen Fluide konnte gezeigt werden, dass der Metallgehalt der Fluide in den Wurzelzonen hydrothermaler Gänge davon abhängt, ob Wegsamkeiten neu geöffnet werden oder alte und vertonte Wegsamkeiten reaktiviert werden. Ich betrachte das Projekt damit als erfolgreich durchgeführt, zumal das für den Schwarzwald vorgeschlagene Modell der Multi-Komponenten Fluidmischung Lehrbuchcharakter hat.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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