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Die Beziehungen zwischen Veränderungen in fronto-parietalen Netzwerken und Veränderungen der Kontrolle episodischer Gedächtnisleistungen: Ein längsschnittlich-neurowissenschaftlicher Zugang zur Entwicklung des kindlichen Gedächtnisses
Antragstellerin
Professorin Dr. Yana Fandakova
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 245407595
Jüngeren Kindern fällt es schwer, sich an Episoden zu erinnern, die an bestimmte Zeiten und Orte gebunden sind. Diese als episodisches Gedächtnis bezeichnete Fähigkeit nimmt im Laufe der mittleren Kindheit deutlich zu. Diese Zunahme wurde mit drei Komponenten episodischer Gedächtnisleistungen in Verbindung gebracht: (a) der Kontrolle über das Enkodieren und Abrufen von Gedächtnisinhalten (mnemonische Kontrolle); (b) dem Gebrauch von Gedächtnisstrategien; (c) dem größerem Wissen und der genaueren Kontrolle der eigenen Denkprozesse (Metakognition). Wenig ist darüber bekannt, welche Veränderungen des Gehirns auf welche Weise zur Entwicklung dieser Komponenten beitragen. Dieser Antrag bezieht sich vor allem auf die Entwicklung der mnemonischen Kontrolle.Fortschritte der strukturellen Magnetresonanztomographie ermöglichen es, Veränderungen der grauen und weißen Substanz auf Verbesserungen in Gedächtnisleistungen zu beziehen und zu einem genaueren Verständnis der entwicklungsbedingten Zusammenhänge zwischen Hirnstruktur und episodischem Gedächtnis beim Menschen zu gelangen. Die Hauptziele des Projekts tragen diesen Fortschritten Rechnung. Erstens sollen Zusammenhänge zwischen Veränderungen der grauen Substanz in präfrontalen und parietalen Regionen und der Entwicklung mnemonischer Kontrolle untersucht werden. Zweitens soll erforscht werden, wie Veränderungen der strukturellen Konnektivität von diesen Regionen zur Verbesserung der mnemonischen Kontrolle beitragen. Im Einzelnen ist vorgesehen, längsschnittliche Veränderungen in Gedächtnisleistungen bei 8- bis 10-jährigen Kindern sowie bei Erwachsenen mithilfe einer Aufgabe zu erfassen, deren Anforderung an die mnemonische Kontrolle variiert werden soll. Diese Aufgabe soll durch weitere Aufgaben ergänzt werden, um die Entwicklung mnemonischer und metakognitiver Kontrolle auf der Ebene latenter Faktoren zu untersuchen. Die Veränderungen der Gedächtnisleistung sollen auf Veränderungen der regionalen grauen Substanz und der strukturellen Konnektivität von Parietallappen und Stirnhirn bezogen werden.Mit dem vorgeschlagenen Projekt sollen strukturelle Veränderungen des Gehirns identifiziert werden, die mit der Entwicklung episodischer Gedächtnisleistungen in Kindheit und Jugend zusammenhängen. Der beantragte Auslandsaufenthalt würde die wissenschaftliche Laufbahn der Antragstellerin in vielfältiger Weise befördern. Die Gastgeberinnen, Simona Ghetti und Silvia Bunge, sind auf dem Gebiet der Entwicklung des kindlichen Gedächtnisses international führende Wissenschaftlerinnen, die seit vielen Jahren erfolgreich miteinander kooperieren. Durch die Zusammenarbeit mit ihnen erhielte die Antragstellerin die Gelegenheit, ihre Kenntnisse über Theorien der Gedächtnisentwicklung zu vertiefen, sowie ihre Kenntnisse neurowissenschaftlicher Verfahren zu erweitern. Schließlich dürfte die Expertise der Antragstellerin bei der Anwendung von Strukturgleichungsmodellen den laufenden Arbeiten der Gastgeberinnen zugute kommen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeberinnen
Professorin Silvia A. Bunge, Ph.D.; Professorin Dr. Simona Ghetti