Detailseite
Die Nuklearkrise: Politischer Protest, Populärkultur und politische Kommunikation in den 1980er Jahren
Antragsteller
Professor Dr. Philipp Gassert
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2013 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 245449631
Das Projekt nimmt mit den Auseinandersetzungen über atomare Waffen und den NATO-Doppelbeschluss in der Bundesrepublik Deutschland eine zentrale politische Kontroverse der 1980er Jahre zum Ausgangspunkt, um nach Wechselwirkungen zwischen politischem Protest, etablierter Politik und sozialem und kulturellem Wandel zu fragen. Ziel des Projekts ist, die Verbreiterung neuer Formen des Politischen in ihrer kultur- und sozialgeschichtlichen Bedeutung zu analysieren. In der Nuklearkrise werden die Querverbindungen zwischen Politik, Gesellschaft, Kultur und der Wahrnehmung soziokulturellen Wandels sichtbar. Diese Querverbindungen werden sowohl in eigenen Beiträgen des Antragstellers als auch in den zwei Teilprojekten (Dissertationen) sowie weiteren mit diesem Antrag assoziierten Teiluntersuchungen auf Basis unterschiedlicher Quellenbestände und Fallbeispiele, und mit zum Teil unterschiedlichen methodischen Ansätzen aufgezeigt.Das erste Teilprojekt fokussiert auf die Protestgeschichte. Es beschäftigt sich exemplarisch mit dem Stationierungs-, Protest- und Erinnerungsort Mutlangen, der räumlich differenzierte Konfliktkulturen (Protest vor dem Tor, Protest vor Gericht) mit entsprechend unterschiedlichen Protestperformanzen hervorbrachte, und zugleich zum Symbolort der international agierenden Friedensbewegung wurde (Protest und die Öffentlichkeit). Das zweite Teilprojekt untersucht die Auswirkungen der Verbreiterung einer Protestkultur und neuer politischer Kommunikationsformen in einem etablierten parteipolitischen Kontext. Es wird das Agieren der Verteidiger des NATO-Doppelbeschlusses durch eine Analyse des Verhaltens der CDU/CSU in der Nachrüstungsdebatte analysiert, und zwar dezidiert jenseits der Ebene der Parteiführung auf den unteren Organisationsebenen und der Mitgliederschaft.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen