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Untersuchung der Zusammenhänge zwischen der energetischen und sozialen Performanz städtebaulicher Formen

Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 245587512
 
Stadtplanerische Festlegungen bestehen in der Regel für einen sehr langen Zeitraum und beeinflussen sowohl die energetische Performance, als auch die Erlebbarkeit und das Erscheinungsbild einer Stadt. Ist eine Stadt einmal gebaut und treten dann Probleme hinsichtlich dieser Aspekte auf, können Verbesserungsversuche oft nur die Symptome lindern, die eigentlichen Ursachen aber selten behe-ben.Heutige stadtplanerische Ziele stellen die energetische Effizienz von Städten in den Vordergrund. Mit energetischen Betrachtungen allein lässt sich jedoch keine lebenswerte nachhaltige urbane Umwelt gestalten. Für eine nachhaltige Planung ist neben der ökologischen auch die soziale Dimension rele-vant. Letztgenannte ist allerdings vor allem in der Planungsphase oft schwer zu operationalisieren. In diesem Zusammenhang besteht ein ungelöstes Problem für eine umfassend nachhaltige Stadtplanung darin, Messwerte für räumliche Strukturen hinsichtlich ihrer sozialen Implikationen zu interpretieren und Stadtstrukturen systematisch bezüglich ihrer sozialen und energetischen Aspekte zu bewerten. Im Rahmen des vorliegenden Projekts betrachten wir die Teilbereiche der ökologischen und sozialen Dimension, welche räumliche Aspekte umfassen. Dabei untersuchen wir vor allem die Zusammen-hänge zwischen energetischen Aspekten von Stadtstrukturen und der Wahrnehmung einer Stadt durch ihre Bewohner. Wir konzentrieren uns bei unserer Studie im ersten Schritt auf die Erfassung sozialer und energetischer Performance von beispielhaften Stadtstrukturen in Zürich und Weimar. Zu diesem Zweck entwickeln wir Methoden, um erstens anhand empirischer Studien die emotionale Wirkung räumlicher Strukturen quantitativ zu erheben, und um zweitens bestehende computerbasierte Analysemethoden um spezielle Aspekte zu erweitern. Im zweiten Schritt vergleichen wir Stadtstrukturen hinsichtlich sozialer und energetischer Aspekte, indem wir die empirisch erhobenen Daten mit den Ergebnissen computerbasierter Analysen korrelieren. Auf Basis der Ergebnisse dieses Vergleichs wird es möglich, berechnete Messwerte für urbane Strukturen hinsichtlich sozialer Aspekte wie Nutzerver-halten und Wahrnehmung zu interpretieren. Darauf aufbauend können wir im dritten Schritt Methoden entwickeln, um die besten Kompromisslösungen für eine ideale Erfüllung sozialer und energetischer Gesichtspunkte zu finden. Bei unseren Untersuchung fokussieren wir uns auf zwei zentrale stadtpla-nerische Handlungsfelder: Die Festlegung von Straßenstrukturen und die Verteilung von Baumassen, die zusammenfassend als Urban Morphology bezeichnet werden. Die Ergebnisse dieses Projekts erlauben es, mittels computerbasierter Analysen und einfacher, wäh-rend früher Planungsphasen verfügbarer Modelle, Auswirkungen von Planungsmaßnahmen bereits während des Planungsprozesses hinsichtlich sozialer und energetischer Implikationen vorherzusagen und bezüglich beider Dimensionen nachhaltige Kompromisslösungen zu entwickeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
 
 

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