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Psychologische und physiologische Auswirkungen von Exposition mit Massenmedien bei jungen Frauen - die Rolle moderierender Faktoren

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 245813655
 
Die vorliegende Studie verfolgt die folgenden Hauptfragestellungen (1) Beeinflusst experimentell induzierte Konfrontation mit dem Schlankheitsideal das psychische Wohlbefinden im Hinblick auf das Körperbild, affektive Reaktionen und das Essverhalten bei Fruaen im Alter von 18 bis 35 Jahren, die unter einer Anorexia oder Bulimia nervosa leiden, verglichen mit jungen gesunden Kontrollprobandinen und Frauen mit anderen psychischen Störungen (Depression und somatoforme Störungen)? (2) Welchen Einfluß haben moderierende Faktoren, wie kognitive Verzerrungen (Thougt Shape Fusion, TSF) oder Aspekte der Emotionsregulation (ER), auf die Auswirkungen der Konfrontation mit dem Schlankheitsideal? (3)Sind diese Merkmale nach psychotherapeutischer Behandlung verändert? Ein zweiter Fokus geht der Frage nach, inwiefern die Exposition mit schlankheitsidealisierenden Medien Stress auslöst, der mit Stressparametern wie Speichelcortisol, Alpha-Amylase, der Herzfrequenz und der Herzfrequenzvariabilität gemessen wird. Um den Einfluss von schlankheitidealisierenden Medien zu erfassen, werden fragebogenbasierte mit Beobachtungsdaten kombiniert und die beschriebenen biologischen Stressparameter berücksichtigt. Um diese interdisziplinären Ziele zu erreichen, wird die Studie von zwei Forschergruppen (Simone Munsch, Universität Fribourg, Schweiz und Stephan Herpertz, LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Deutschland) durchgeführt, die sich in ihren Expertisen und Kenntnissen in den Bereichen Essstörungen, Risikoverhalten, Emotionsregulation, kognitive Verarbeitung und psychische Störungen ergänzen. Insgesamt soll eine Stichprobe von 250 Frauen mit AN, BN, Depressionen oder somatoformen Störungen und psychisch gesunden Frauen in drei Kliniken in der Schweiz und in der Klnik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LWL-Universitätsklinikum Bochum in Deutschland rekrutiert werden. Dieses Projekt ist von großer Relevanz, da mit Hilfe eines ökologisch validen Designs der Einfluß moderierender Faktoren auf die psychologischen und physiologischen Auswirkungen des durch Medien vermittelten Schlankheitsideals bei Patientinnen mit Esstörungen untersucht wird. Der Vergleich zwischen Patientinnen mit einer Essstörung, Frauen mit einer anderen psychischen Störunge und gesunden Frauen in einem Querschnitts- und einem Längsschnittdesign wird dazu beitragen, psychopathologische Mechanismen zu verstehen, die Essstörungen aufrechterhalten. Die Ergebnisse können dazu genutzt werden, angepasste Interventionen zu entwickeln, die Emotionsregulationskompetenzen ebenso wie kognitive Umstrukturierungen von dysfunktionalen Überzeugungen in Bezug auf Körper und Gewicht berücksichtigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
 
 

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