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LibRank: Neue Formen der Relevanz-Sortierung in bibliothekarischen Informationssystemen

Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 246011126
 
Während moderne bibliothekarische Informationssysteme bereits auf Suchmaschinentechnologie basieren, sortieren sie ihre Treffer bislang zumeist auf Grundlage relativ einfacher Algorithmen. Auch heute noch beschränken sie sich vielfach auf Text-Matching und die Gewichtung einzelner Felder aus den Metadaten. Die Möglichkeiten, welche durch Rankingfunktionen potentiell gegeben werden, werden bei weitem nicht ausgenutzt.Die Erwartungen von Benutzerinnen und Benutzern an diese Informationssysteme jedoch sind deutlich höher und auf vielfältige Weise durch den Umgang mit Web-Suchmaschinen und dem Social Web geprägt. Insbesondere werden die Sortierung der Suchergebnissen nach der Qualität der einzelnen Treffer, die Zusammenstellung ausgewogener Ergebnissets sowie Popularität, also von anderen Nutzern häufig angesehene Treffer, auf den vorderen Trefferpositionen erwartet.Ziel des Projektes LibRank ist die Entwicklung von intelligenten Rankingverfahren für bibliothekarische Informationssysteme, die aufbauend auf den Erkenntnissen aus dem Bereich der Web-Suche (1) qualitätsinduzierende Faktoren wie z.B. semantische Relevanz bezogen auf die Suchanfrage, Aktualität, Popularität und Verfügbarkeit von einzelnen Medien berücksichtigen, (2) den Nutzungskontext in die Rechercheergebnisse einbeziehen und (3) die Treffer den Nutzern erwartungskonform präsentieren.Mit dem Fokus auf eine Vielzahl von Rankingfaktoren, die empirisch auf ihre Eignung und hinsichtlich ihrer Gewichtung überprüft werden, und auf konkrete Nutzermodelle geht LibRank weit über aktuelle Ansätze hinaus, die sich auf einzelne Faktoren konzentrieren und zudem eine weitgehend systemseitige Sicht auf die Qualität der Treffer verfolgen. LibRank leistet damit einen innovativen und neuartigen Beitrag zu dem noch recht jungen und unerforschten Themenfeld des Social Semantic Retrieval, das sowohl semantische Aspekte als auch Aspekte des Social Web miteinander integriert. Dieses wiederum lässt sich dem in Deutschland gerade im Aufbau befindlichen und für wissenschaftliche Forschungs- und Publikationsprozesse hochrelevante Forschungsfeld Science 2.0 zuordnen. Das Projekt zielt auf die explizite und konsequente Einführung von Relevanzkriterien auf der Basis einer Kombination von bibliografischen Metadaten, Nutzungs- und Bewertungsdaten, die im Rahmen nutzungsbezogener Evaluierungen systematisch gewichtet, in ihren Auswirkungen und Abhängigkeiten untersucht sowie algorithmisch verarbeitet werden. Dabei berücksichtigt das Projekt das durch die flächendeckende Nutzung von Internet-Suchmaschinen geprägte Such- und Bewertungsverhalten und überträgt dieses auf bibliothekarische Informationssysteme. Mit der Offenlegung sowohl der Relevanzfaktoren als auch des Frameworks zu ihrer Erhebung fördert das Projekt eine weitest gehende Transparenz und Nachnutzung für andere Fachportale sowie für die im Bibliotheksbereich zunehmend eingesetzten "Discovery Systeme", die durchgängig nur sehr schwach ausgeprägte oder wenig dokumentierte Ranking-Verfahren aufweisen.Durch die Kooperation zwischen Hochschule und Infrastruktureinrichtung können die Verfahren direkt im Kontext einer häufig genutzten Suchanwendung (EconBiz der ZBW) entwickelt und evaluiert werden. Der Transfer in den gesamten Bereich der Wissenschaft wird gewährleistet durch die Offenlegung (1) der entwickelten Rankingfaktoren. (2) der im Projekt aufgebauten Testkollektionen, sowie (3) des im Projekt entwickelten Demonstrators. Alle drei Elemente können von jeder beliebigen Einrichtung nachgenutzt werden. Für die kontinuierliche Informationsvermittlung über die Projektergebnisse hin zu potenziellen nachnutzenden Einrichtungen sowie in die Forschungsgemeinschaft, wird neben Tagungsbesuchen vor allen Dingen der von der ZBW koordinierte multi-disziplinäre Leibniz-Forschungsverbund Science 2.0 dienen V An diesem nehmen Inzwischen mehr als 30 universitäre und außer-universitäre Forschungseinrichtungen - davon mehr als die Hälfte Informationsinfrastruktureinrichtungen - aktiv teil. Darüber hinaus haben speziell vier überregionale Informationsinfrastrukturanbieter ihr Interesse an der Begleitung des Projekts sowie der Integration der Projektergebnisse in ihre bibliografischen Suchanwendungen zum Ausdruck gebracht
DFG-Verfahren Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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