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Antike Chirurgie zwischen Abend- und Morgenland: Die Chirurgischen Handbücher (cheirourgoúmena) des Leonides, Archigenes, Heliodoros und Antyllos - eine medizinisch-philologische Bestandsaufnahme anhand der überlieferten Fragmente.

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 246321084
 
Die antike griechische Chirurgie fand ihren Höhepunkt im wissenschaftlich fruchtbaren Klima des hellenistischen Alexandria. Die Originaltraktate dieser Epoche sind uns verloren, ihr Wissen ist jedoch in den Kompendien der sogenannten "pneumatischen" Chirurgen Leonides, Archigenes (1. Jh. n. Chr.), Heliodoros und Antyllos (2. / 3. Jh. n. Chr.) erhalten. Das chronologisch letzte und wohl fachlich ausgereifteste Kompendium dieser Reihe ist das des Antyllos von Alexandrien. Nach dem Zeugnis späterer Ärzte galt er als einer der besten Chirurgen der Antike. Seine Lehren sind als einzige eines hellenistischen Chirurgen nachweislich bis in den arabischen Kulturkreis vorgedrungen, wie Fragmente bei ar-Râzî, 'Alî ibn 'Isâ und anderen arabisch schreibenden Autoren zeigen. Die pneumatischen Chirurgen sind die einzigen bedeutenderen Ärzte der Antike, die noch nicht mit philologischem Anspruch ediert wurden.Der Fortsetzungsantrag ist darauf gerichtet, noch fehlende Teile des arabischen Antyllos-Texts aus bedeutenden, bislang aber noch nicht von der Forschung benutzten Istanbuler Handschriften zu komplettieren und schließlich das Manuskript der Antyllos-Studie nach Maßgabe des Verlages druckfertig zu redaktionieren.Des weiteren sollen die Fragmentsammlungen des Leonides, Archigenes und Heliodoros komplettiert, kommentiert und druckfertig gemacht werden. Hier ist wegen der oft verflochtenen Zitate und des manchmal unklaren Autorlage unterstützend eine computerisierte stilometrische Analyse vonnöten. In der Gesamtschau soll zusätzlich noch die elektive Weichteilchirurgie der Celsus (De medicina, Buch 7) mitevaluiert werden, die auch einige Parallelen und Abhängigkeiten zu den hier gesammelten Fragmenten zeigt. Mit deren Einbeziehung wäre dann das komplette aus der Antike überlieferte Material zur elektiven Weichteilchirrugie bearbeitet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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