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Erziehungswissenschaft im Bologna-Prozess. Strategien und leitende Orientierungen bei der Reform der Hauptfachstudiengänge.

Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 246493422
 
Das Forschungsprojekt stellt die Frage in den Mittelpunkt, welche Veränderungen mit der Hochschulreform im Zuge des Bologna-Prozesses für die deutsche Erziehungswissenschaft auf der Ebene ihrer institutionellen Organisation einhergegangen sind und wie sich dadurch das Erscheinungsbild der Disziplin verändert hat. Ausgangspunkt sollen dabei die erziehungswissenschaftlichen Hauptfachstudiengänge als zentrales Element der Rekrutierung eines disziplinbezogenen wissenschaftlichen Nachwuchses und damit der disziplinären Selbstreproduktion sein. In einem ersten Schritt soll auf der Basis einer Bestandsaufnahme aller in erziehungswissenschaftlicher Verantwortung angebotener Hauptfachstudiengänge sowie einer Kontrastierung dieser mit der Situation in der Soziologie die aktuelle Ausbildungslandschaft sowie die Spezifika des erziehungswissenschaftlichen Weges in diesem Reformprozess erfasst werden. In einem zweiten Schritt sollen die Standortbedingungen erhoben werden, unter denen die Einführung der neuen Studiengänge erfolgt ist, um der Frage nachgehen zu können, ob sich aus der unterschiedlichen Ausstattung der Standorte mit institutionalisiertem wissenschaftlichen Kapital (z.B. Personal, Drittmittel, Stellenwert des Fachs an der Hochschule) differente Umgangsweisen mit den Anforderungen des Reformprozesses ergeben. Ziel dieser beiden ersten Schritte ist die Darstellung des aktuellen Spektrums unterschiedlicher erziehungswissenschaftlicher Studienprogramme in Abhängigkeit von den Spezifika der jeweiligen Hochschulstandorte, die in einer entsprechenden Typologie münden soll. In einem dritten Schritt soll dann schließlich über vornehmlich qualitative Zugänge eine Rekonstruktion des Prozesses der Einführung der neuen Studienkonzeptionen an verschiedenen (typischen) Standorten vorgenommen und nach den disziplininternen und disziplinexternen Bedingungen ihrer Implementierung gefragt werden. Im Zentrum stehen dabei die Veränderungen im Vergleich zur Situation vor der Studienreform und die diese determinierenden Strategieprozesse und leitenden Orientierungen an den einzelnen erziehungswissenschaftlichen Hochschulstandorten.Das Projekt möchte damit die disziplininternen und -externen Faktoren rekonstruieren, auf die die aktuelle institutionelle Organisation der Erziehungswissenschaft in Form ihrer Hauptfachstudiengänge zurückzuführen ist. Es leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Dauerbeobachtung der Disziplin und versucht die Dynamiken aufzudecken, die im Bologna-Prozess zu einem Wandel der institutionellen Organisation der Erziehungswissenschaft führen. Nicht zuletzt sind darüber auch Aussagen über die Verschiebung disziplinärer Kräfteverhältnisse insgesamt zu treffen, die sich immer auch in akademischen Studiengängen als Elemente disziplinärer Selbstreproduktion dokumentieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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