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Digitale Edition der Konstanzer Konzilschronik Ulrich Richentals
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Martin Buck
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 246544555
Die sogenannten Teilnehmerlisten des Konstanzer Konzils (1414-1418) sind ein beachtliches, bislang aber kaum untersuchtes Zeugnis spätmittelalterlicher Schriftkultur. Sie sind in dutzenden Textzeugen und mehreren, zum Teil stark voneinander abweichenden Fassungen erhalten. Anders als es ihre in der Forschung etablierte Bezeichnung vermuten lässt, handelt es sich bei diesen Verzeichnissen allerdings nicht um konziliares Geschäftsschriftgut. Vielmehr stellen sie ein Novum dar, nämlich den von dem römisch-deutschen König Sigismund und der Stadt Konstanz getragenen Versuch, über die Konzilsväter hinaus alle geistlichen und weltlichen Besucher des spätmittelalterlichen Großereignisses zu erfassen. Ziel des Dissertationsvorhabens ist es, diese in der Forschung bislang nur ausschnitthaft bekannte Überlieferung der Verzeichnisse vollständig zu dokumentieren, zu beschreiben und die Stellung der einzelnen Textzeugen innerhalb des Entstehungs- und Überlieferungsprozesses zu bestimmen. Indem am Beispiel der sogenannten Teilnehmerlisten die Methoden, mit denen man in der Vormoderne große Datenmengen erfasste, untersucht, nach den dahinterstehenden Interessen gefragt und analysiert wird, wie die so entstandenen Listen in historiographischen Kontexten rezipiert und redigiert wurden, will das Projekt zugleich einen Beitrag zur spätmittelalterlichen Schriftkultur leisten. Um diese Arbeit fertigstellen zu können, wird um eine Verlängerung des Projekts um 12 Monate (1.10.2017-30.9.2018) nachgesucht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
