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Perso-Indica : Die Persianisierung indischen Wissens (13.-19. Jh)

Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Asienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 246592788
 
Das hier beantragte Projekt hat zum Ziel, die Geschichte der persischen Texte zur indischen Kultur zu untersuchen, und dadurch eine neue epistemische Sicht auf die Kontakte zwischen islamischer und nicht-islamischer Kultur und Wissenstradition in Indien zu entwickeln. Den Ausgangspunkt dieser Untersuchung bildet die Hypothese, dass sich die Produktion persischer Texte über die indische Kultur nicht auf eine Folge kleinerer und unzusammenhängender Unternehmungen beschränken lässt, sondern einen Prozess darstellt, der mit anderen großen Bewegungen des Wissenstransfers zwischen verschiedenen Kulturen vergleichbar ist. Parallel hierzu untersucht das Projekt zwei weitere Hypothesen: a) die kontinuierlich entstehenden Studien stellten nicht ausschließlich Übersetzungen dar, sondern gingen einher mit einem Prozess der Umwandlung, Aneignung und Persianisierung des Wissens b) der Aneignungsprozess war gegenseitig und erlaubte den indischen Gelehrten, Ausdrucksformen der persischen Kultur zu übernehmen. Um diese Hypothesen zu überprüfen, wird das Projekt Perso-Indica erstellen, eine Online-Datenbank der persischen Quellen über indisches Wissen, die zwischen dem 13. Jh und dem 19. Jh entstanden sind. Die Methoden zur quantitativen Analyse persischer Textkorpora werden durch diese Vorgehensweise verbessert werden, da Perso-Indica computertechnische Verfahren zur Erfassung von textuellen Metadaten und Prosopographien bereitstellt, mit deren Hilfe sich dynamische Indizes der wichtigsten Instanzen, Kontexte und Ausdrucksformen erstellen lassen. Als Enzyklopaedie der persischen Literatur über indisches Wissen hat Perso-Indica es sich zum Ziel gesetzt, das erste Referenzwerk auf diesem Gebiet zu werden. Perso-Indica beschränkt sich indes nicht auf eine deskriptive Herangehensweise, sondern wird kritische Analysen zum Inhalt der Quellen präsentieren, wobei ein besonderes Augenmerk den Übersetzungmethoden sowie der Art und Weise der Persianisierung des Wissens gilt, der Überlieferung der Texte sowie Fragen des Vokabulars. Dies sind zugleich auch die Themen eines geplanten Buches, welches die Übersetzungsbewegung im Kontext wechselseitiger Adaptationsprozesse, nämlich einer Persianisierung indischen Wissens und einer Indianisierung der persischen Kultur, beleuchten wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
 
 

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