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Erschließung der Nachlässe des Journalisten Dr. Fritz Klein (sr.) und des Historikers Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Fritz Klein (jr.) und die Digitalisierung des Nachlassschriftgutes von Fritz Klein sr.

Antragsteller Professor Dr. Martin Grötschel, seit 12/2015
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 246810271
 
Die Nachlässe des Journalisten Dr. rer. pol. Michael Arthur Friedrich "Fritz" Klein (1895- 1936) und des Historikers Prof. Dr. phil. Dr. habil. Dr. h. c. Fritz Klein (1924-2011) belegen mit den überlieferten Dokumenten eindrucksvoll die widersprüchliche Entwicklung von Vater und Sohn in den politischen Umbrüchen Deutschlands im 20. Jahrhundert. Sie enthalten einerseits herausragende politische Zeitdokumente aus der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus und andererseits herausragende Quellen zur Geschichte der Geschichtswissenschaft der DDR. Zum Nachlass von Fritz Klein sr., der von 1925 bis 1933 Chefredakteur der nationalkonservativen "Deutschen Allgemeinen Zeitung" (DAZ) war und nach dem Entzug der Leitung der DAZ aus politischen Gründen Chefredakteur und Herausgeber der von ihm mitbegründeten Zeitschrift "Deutsche Zukunft" wurde, zählen u.a. umfangreiche Briefwechsel mit Edmund Hugo Stinnes, Edgar Julius Jung, Rudolf Pechel und Paul Fechter zu tagespolitischen Themen, Korrespondenz und Aktennotizen zu Gesprächen mit Aufsichtsratsmitgliedern der „DAZ", deren Vorsitzender der Reichskanzler a.D. Wilhelm Cuno war sowie schriftliche Aufzeichnungen zu Gesprächen von Fritz Klein mit dem deutschen Außenminister Julius Curtius, dem italienischen Staatschef Benito Mussolini und dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Joseph Goebbels. Der Nachlass enthält zudem die Verlagskorrespondenz der Zeitschrift "Deutsche Zukunft" aus den Jahren 1933 bis 1936. Fritz Klein jr. war nach seiner politisch bedingten Entlassung als Chefredakteur der "Zeitschrift für Geschichtswissenschaft" den größten Teil seines Berufslebens (1957-1991) an der Akademie der Wissenschaften in Ostberlin beschäftigt. Seine Forschungsergebnisse zur Geschichte des Wilhelminischen Kaiserreichs und des Ersten Weltkriegs brachten ihm internationale Anerkennung und haben bis heute Bestand. Sein Nachlass umfasst vor allem Manuskripte und Arbeitsmaterialien sowie Briefwechsel mit Fachkollegen aus Europa und den USA. Zahlreiche Unterlagen und Vortragsmanuskripte zu wissenschaftlichen Tagungen und Kongressen zeugen von seiner aktiven Mitarbeit in ostdeutschen und internationalen wissenschaftlichen Gremien. Sein gesellschaftliches Engagement z.B. seit 1946 im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands (seit 1958 Deutscher Kulturbund und seit 1974 Kulturbund der DDR) sowie seit 1964 im Friedensrat der DDR ist ebenso wie seine Redaktions- und Herausgebertätigkeit in dem bedeutsamen Nachlass im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften dokumentiert. Die beiden Nachlässe wurden im Jahr 2012 dem Akademiearchiv von der Ehefrau und den Kindern des Historikers Fritz Klein geschenkt. Der schriftliche Nachlass von Fritz Klein sr. hat ohne Zeitungsexemplare einen Umfang von 1,8 laufenden Regalmetern (ca. 15.000 Blatt). Das Schriftgut des Nachlasses Fritz Klein jr. umfasst 6 laufende Regalmeter (lfm). Die beiden noch völlig unerschlossenen Nachlassbestände sind für die Forschung gegenwärtig nicht oder nur mit einem unvertretbar hohen Zeitaufwand benutzbar. Ziel des Projektes ist die wissenschaftliche Feingliederung und Verzeichnung der Nachlässe von Fritz Klein sr. und Fritz Klein jr. mit der Archivsoftware Augias in der lokalen Datenbank im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, die begleitende Digitalisierung des 15.000 Blatt umfassenden Nachlassschriftgutes des Journalisten Fritz Klein sowie die Präsentation der Erschließungsergebnisse und der digitalisierten Dokumente auf der Webseite von Augias-Data (www.archiv-bbaw.findbuch.net). Die Schriftstücke des Nachlasses von Fritz Klein sr. sollen einzeln oder als Vorgang mit Blattangabe erschlossen werden, um den Zugriff auf die zugehörigen Digitalisate optimal gestalten zu können. Die Materialien aus dem Nachlass des Historikers Fritz Klein sollen - mit Ausnahme der 5.000 Briefe - nicht einzeln, sondern als Konvolute mit Titel, zeitlicher Erstreckung, Umfang und Enthält-Vermerk verzeichnet werden. Es ist ferner geplant, die Erschließungsergebnisse zum Nachlass des Journalisten Fritz Klein sowie zur Korrespondenz des Nachlasses des Historikers Fritz Klein durch einen Datenexport auch in der Datenbank von Kalliope nachzuweisen. Das Schriftgut beider Nachlässe wird - wie alle Nachlässe im Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften - auf der Grundlage der Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze des Goethe- und Schiller-Archivs erschlossen.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Günter Stock, bis 12/2015
 
 

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