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Empowering parents of obese children: Development and controlled evaluation of an obesity-specific parenting skills training

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2006 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 24695202
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Adipositas ist nicht nur im Kindes- und Jugendalter weit verbreitet, sondern gilt als schwer behandelbar. Obwohl die Eltern immer wieder als Hauptverantwortliche für den Therapieerfolg benannt werden, fehlen Studien, die diesen Beitrag systematisch untersuchen. Ziel der EPOC- Studie war es, in einem randomisiert-kontrolliertem, prospektiven Design den additiven Effekt einer Elternschulung auf den langfristigen kindlichen Therapieerfolg nach stationärer Behandlung der adipösen Kinder zu untersuchen. Dabei wurden nicht nur Gewichtsparameter, sondern auch verhaltensbezogene (Ernährung; Bewegung) sowie psychosoziale Parameter (Lebensqualität) berücksichtigt. Insgesamt konnten randomisiert 249 Eltern der Interventionsgruppe (IG) und 274 Eltern der Kontrollgruppe (KG) zugewiesen werden. Die IG hatte die Möglichkeit am Schulungsprogramm “Gemeinsam Fit” (Warschburger et al., 2013) teilzunehmen. Das Programm setzt sich aus 10 inhaltlichen Blöcken zusammen. Mit Hilfe von speziellen Arbeitsblättern, aber auch Gruppendiskussionen und Rollenspielen, soll den Eltern nicht nur Wissen über die Entstehung und Aufrechterhaltung der Adipositas vermittelt werden, sondern sie sollen auch Strategien erwerben, wie sie langfristig die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten in der Familie verändern können. Dabei wird auch darauf eingegangen, wie sie mit kritischen Situationen wie ein erneuter Gewichtsanstieg umgehen können. Den Eltern der KG wurde ein auf den Inhalten des Schulungsprogramms basierendes Arbeitsbuch zugesandt. Die Kinder beider Gruppen nahmen an einer mindestens vierwöchigen Rehabilitation teil. Insgesamt zeigte nach einem Jahr noch über 40% der Kinder einen relativen Gewichtsverlust, rund ein Drittel der Kinder konnte ihr Gewicht stabilisieren. Positive Effekte wurden auch auf die Lebensqualität und auch das Ernährungsverhalten der Kinder gefunden. Entgegen den Annahmen ergaben sich aber keine Unterschiede in den Gewichtsdaten zwischen der Interventions- und Kontrollgruppen nach einem Jahr. Im Ernährungsverhalten ergaben sich geringfügige Unterschiede, die die Wirksamkeit der Intervention unterstützen. Insgesamt zeigte sich, dass die Gruppe der Eltern eine hohe Belastung aufweist; Subgruppenanalysen deuten auf ein unterschiedliches Ansprechen auf die Schulung hin. Das elterliche Verhalten erwies sich als wesentlich für die Vorhersage des Therapieerfolgs.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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