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Familiäre Herkunft und der Wandel weiblicher Lebensverläufe: eine Studie zur Bedeutung sozialer Reproduktion, weiblicher Rollenmodelle und der Geschlechtsneutralität von Sozialisationsprozessen

Antragstellerin Dr. Andrea Ziefle
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 247140019
 
Vor dem Hintergrund des säkularen Wandels weiblicher Lebensentwürfe und Lebensverläufe untersucht das Projekt den Beitrag familiärer Sozialisationsprozesse für Ausprägung und Wandel von Rollenvorstellungen, Bildungsentscheidungen sowie Arbeitsmarkt- und demographischem Verhalten von Frauen. Im Anschluss an Modelle der sozialen Reproduktion soll dabei zunächst die Transmission des elterlichen Schicht- bzw. Bildungsstatus in Form elterlicher Investitionen in das Erwerbspotenzial von Töchtern dokumentiert werden. In Erweiterung der traditionellen Mobilitätsforschung soll dann vor allem die Bedeutung von Müttern als biographisches wie normatives Rollenvorbild untersucht werden. Neben der Bildungsbeteiligung wird dabei insbesondere die Bedeutung des faktischen Erwerbs- und demographischen Verhaltens von Müttern, also beispielsweise der Intensität und Dauerhaftigkeit der Erwebsbeteiligung oder auch des Heiratszeitpunkts und der Zahl der Kinder, im Mittelpunkt der Analysen stehen. Zudem wird die Rolle von Müttern als normatives Rollenvorbild beleuchtet, indem das Ausmaß der Transmission von Rollenverständnis, Lebenseinstellungen und Karriere- bzw. Familienorientierungen zwischen den Generationen empirisch ermittelt wird; angesichts der möglicherweise stärkeren Diskrepanz zwischen gewünschten und realisierten Lebensentwürfen in der jeweiligen Müttergeneration könnte dieser normative Transmissionsmechanismus tatsächlich eine wesentliche Erklärung für einen sozial strukturierten Wandel weiblicher Lebensentwürfe und Lebensverläufe darstellen. Darüber hinaus soll im Rahmen des Projekts selbstverständlich auch untersucht werden, inwieweit ein echter Wandel von Sozialisationsprozessen hin zu zunehmend geschlechtsneutralen Lebensentwürfen sichtbar wird, der weder als Kompositionseffekt der Bildungsexpansion noch als Kompositionseffekt latenter mütterlicher Einstellungen erklärbar ist und dessen Trägergruppen zunehmend auch in bildungsferneren Schichten zu finden sein sollten. Für die empirischen Analysen werden im wesentlichen Sekundärdaten des Sozio-ökonomischen Panels herangezogen, die in einzelnen Analysen durch Daten des ALLBUS und der Lebensverlaufsstudie ergänzt werden. Die statistische Analyse erfolgt mittels üblicher Regressionsverfahren für Quer- und Längsschnittdaten, zum Teil, insbesondere in der Analyse der Geschlechtsneutralität von Lebensentwürfen und Lebensverläufen, können jedoch auch family fixed-effects-Spezifikationen eingesetzt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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