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Einfluss der Bewirtschaftung auf die dreidimensionale Struktur des Waldes - Ein Vergleich verschiedener Waldtypen im pazifischen Nordwestens der USA mittels terrestrischem Laserscanning

Fachliche Zuordnung Forstwissenschaften
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 247288248
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Als wichtigster wissenschaftlicher Fortschritt der hier durchgeführten Studie ist aus meiner Sicht die erstmals eingesetzte, objektive und effiziente Erfassung der dreidimensionalen Waldstruktur aus Einzelscans zu nennen. Zwar besteht zweifellos weiterer Forschungsbedarf, z.B. für die Implementierung von Hangkorrekturen, ehe ein operationeller Einsatz erfolgen kann, die hier beschriebene Studie hat aber das generelle Potenzial des Ansatzes bestätigt und erste Erfahrungen aus der Praxis geliefert. Weitere Studien in anderen Beständen und größere Stichproben sind mit dem effizienten Verfahren auf Basis von Einzelscans einfach umzusetzen. Dies ist ein wesentlicher Schritt hin zu einer objektiveren und holistischeren Erfassung und Bewertung von Bestandesstruktur. Auf lange Sicht könnte das Verfahren die Bestandesinventur auch auf Bundesebene ergänzen oder gar revolutionieren, da die hier vorgestellten Algorithmen auch mit weiteren (existierenden) Algorithmen zur Biomassebestimmung, Artidentifizierung etc. ergänzt werden könnten. Die Erkenntnis, dass der Bestand mit Kontrollbehandlung (ohne Durchforstung) in seiner Struktur dem Urwald in Bezug auf viele getestete Strukturmaße ähnlicher war als der alternativ bewirtschaftete Bestand (durchforstet und künstliche Lücken) ist ebenfalls interessant. Hierbei gilt es allerdings nicht nur die Mittelwerte sondern auch die Variabilität der einzelnen Strukturmerkmale im Auge zu behalten. So scheint z.B., dass in der Kontrollfläche ökologisch wertvolle offene Bereiche in der Bestandesstruktur fehlen. Diese konnte hingegen durch das alternative Management mit Lücken erfolgreich erzeugt werden. Diese und weitere Effekte der Schaffung künstlicher Bestandeslücken (z.B. ökonomische Verluste bei den Randbäumen) sollten zukünftig berücksichtigt werden, wenn eine Managemententscheidung zu fällen ist. Bei den "Überraschungen" im Projektverlauf ist im Wesentlichen der schieren Dimensionsunterschied zwischen bisherigen Untersuchungsobjekten in heimischen, europäischen Wäldern und den im Rahmen des Projektes untersuchten Beständen zu nennen. Nicht nur die häufig über 80 m hohen Bäume sondern auch die Dimensionen der Kraut- und Strauchvegetation haben die Feldarbeit im Vergleich zu bisherigen Untersuchungen überraschend erschwert. Zudem mussten für die Anfahrten und das Erreichen der eigentlichen Fläche erheblich größere Zeitfenster berücksichtigt werden als geplant.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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