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Transkriptionelle Kontrolle von Gruppe 1 Lymphozyten im angeborenen Immunsystem

Antragsteller Dr. Yakup Tanriver
Fachliche Zuordnung Immunologie
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 247371690
 
Angeborene Lymphozyten (innate lymphoid cells; ILCs) bilden eine erst kürzlich entdeckte heterogene Gruppe von Lymphozyten, die eine wichtige Rolle bei der Lymphorganogenese, der Immunantwort gegen Mikroorganismen und der Gewebehomöostase spielen. In Analogie zu T Helferzellen lassen sich ILCs prinzipiell in drei Gruppen unterteilen: i) Gruppe 1 ILCs produzieren IFNg und sind von den Transkriptionsfaktoren T-bet, Eomes und/oder RORgt abhängig, ii) Gruppe 2 ILCs produzieren Interleukin (IL)-5 und IL-13 und sind von den Transkriptionsfaktoren GATA-3 und RORalpha abhängig, sowie iii) Gruppe 3 ILCs die IL-17 und IL-22 produzieren und vom Transkriptionsfaktor RORgt abhängen. Zu den Gruppe 1 ILCs gehören klassische NK Zellen, die T-bet und Eomes exprimieren, sowie Zellen, die sich ursprünglich aus Gruppe 3 ILCs entwickeln, jedoch durch den Verlust von RORgt (Ex-RORgt) zu Gruppe 1 ILCs entwickeln. Diese Ex-RORgt Zellen exprimieren ebenso wie klassische NK Zellen den T-box Transkriptionsfaktor T-bet. Um zu klären, ob es noch weitere Gruppe 1 ILCs gibt, haben wir durch gezielte Verpaarung von Reporterstämmen eine Mauslinie etabliert, die es uns ermöglicht, klassische NK Zellen und Ex-RORgt Gruppe 1 ILCs innerhalb einer Maus zu identifizieren. Hierbei zeigt sich, dass es insbesondere in der Lamina propria des Darmes und den mesenterischen Lymphknoten eine dritte Population von Gruppe 1 ILCs gibt. Wir wollen im Rahmen des vorgeschlagenen Projektes diese neu identifizierte Population von Gruppe 1 ILCs in Bezug auf Entwicklung, Funktion und transkriptionelle Kontrolle untersuchen und sie mit den anderen beiden Gruppe 1 ILCs (NK Zellen und Ex-RORgt ILCs) vergleichen. Die hierbei gewonnenen Daten sind somit nicht nur für die Grundlagenforschung von Interesse. Die Tatsache, dass ILCs mannigfaltige Funktionen ausüben, machen sie zu einem potentiellen Ziel pharmakologischer Intervention. Die vorgeschlagene Studie wird dazu beitragen, spezifische Funktionen und Signalwege der unterschiedlichen Gruppe 1 ILCs zu identifizieren und es somit ermöglichen, diese Zellen langfristig therapeutisch zu nutzen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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