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Multifunktionale Metall-C-Faser-Kunststoff-Laminate (MCFK): Modellierung und Eigenschaftscharakterisierung für schadenstolerante, leitfähige und überwachbare Leichtbauanwendungen

Fachliche Zuordnung Polymere und biogene Werkstoffe und darauf basierende Verbundwerkstoffe
Materialien und Werkstoffe der Sinterprozesse und der generativen Fertigungsverfahren
Mechanische Eigenschaften von metallischen Werkstoffen und ihre mikrostrukturellen Ursachen
Förderung Förderung von 2013 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 247753290
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Basierend auf den im vorrangegangenen Forschungsprojekt erarbeiteten Erkenntnissen zu MCFK-Laminaten wurde im vorliegenden Vorhaben der Kenntnisstand zu den Wirkmechanismen im mechanischen als auch elektrischen Materialverhalten von MCFK vertieft und erweitert. Zu den wichtigsten Erkenntnissen zählen die Einflüsse auf das quasistatische Spannung-Dehnung-Verhalten, das vor allem im Bereich hoher Stahlanteile eine wichtige Erweiterung des derzeitigen Wissenstandes darstellt. Eine weitere wichtige Erweiterung betrifft die Wirkmechanismen im Werkstoffverhalten von hybriden multifunktionalen Laminaten. Vor allem der durch das Versagen der Kohlenstofffasern ausgelöste Wirkmechanismus beim Initialversagen ist dabei für die hier entwickelte Beschreibungsmethode von besonderer Bedeutung. Darauf aufbauend wurde ein wichtiger Beitrag zur numerischen Beschreibung des mechanischen Verhaltens von MCFK innerhalb der FEM erarbeitet. Insbesondere durch die Entwicklung und Implementierung eines strukturmechanischen Materialmodells für unidirektionale stahlfaserverstärkte Kunststoffe ist es möglich, die wesentlichen Wirkmechanismen im quasi-statischen Werkstoffverhalten von MCFK makromechanisch abzubilden und dessen Anwendbarkeit innerhalb von Auslegungsprozessen in der FEM zu ermöglichen. Ferner wird die Effizienz und Flexibilität des im vorangegangenen Projekt verwendeten Fertigungsverfahren durch die Verwendung von vorimprägnierten Verstärkungstextilien im Prepreg-Verfahren signifikant verbessert. Weitere wichtige Erkenntnisse beziehen sich auf das im Vergleich zu CFK vorteilhafte Schädigungsverhalten von MCFK bei Ermüdungsbeanspruchung im Low- und High-Cycle-Fatigue Bereich. Hier konnte gezeigt werden, dass die für zyklische Beanspruchungen charakteristischen Schädigungen wie Mikrorisse oder Delaminationen erst bei wesentlich höheren Lastspielzahlen auftreten und dass dieses Verhalten sowohl bei Raumtemperatur als auch bei niedrigen (-55°C) und hohen (120°C) Temperaturen gegenüber CFK-Laminaten verzögert stattfindet. Überdies wird dargestellt, dass die Definition der exakten Zusammensetzung von Edelstahlfasern für deren Anwendung zur Strukturüberwachung mittels magnetischer Sensorik entscheidend ist und dass die innerhalb von Werkstoffstandards derzeit vorgegebenen Toleranzfelder hierfür nicht ausreichen. Im Rahmen der Untersuchungen zur DC- und AC-Leitfähigkeit und dem damit verbundenen Potenzial zur Erfüllung zusätzlicher elektrischer Funktionen wurde gezeigt, dass die Stromdichte und die elektrische Feldstärke wesentlich von der Faserorientierung abhängen. Daraus folgt für die elektrische Leitfähigkeit in Faserrichtung eine gute Vorhersagbarkeit mit der Mischungsregel nach Voigt. Weiterhin geht aus der Untersuchung der Transmissions-, Reflexions- und Absorptionsspektren von MCFK- und CFK-Laminaten hervor, dass beide Verstärkungsfaserarten bei multidirektionalen Faseranordnungen zur Abschirmung von elektromagnetischer Strahlung im Bereich von 0,1 bis 2 THz geeignet sind.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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