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Digitalisierung / Erschließung von Objekten: Sammlungen menschlicher Skelette. Entwicklung von Standards zur Erschließung historischer anthropologischer / anatomischer Forschungssammlungen am Beispiel der Alexander Ecker-Sammlung Freiburg

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 248492242
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt hat RDFBones entwickelt, einen digitalen Standard für Forschungsdaten aus osteologischen Untersuchungen in der Biologischen Anthropologie. Damit ist es möglich, osteologische Daten anzusprechen, aber auch zwei und dreidimensionale Bildrepräsentationen des Materials, dessen Provenienz und Details aus der Geschichte von Skelettsammlungen sowie kontextuelle Daten mit Bezug auf das Skelettmaterial. RDFBones wurde von Anfang an als erweiterbarer Datenstandard konzeptioniert, der laufend weiter konkretisiert werden kann, um spezielle Materialien, Fragestellungen, Forschungsmethoden und Zusammenhänge ansprechen zu können. Auf diese Weise schafft RDFBones miteinander kompatible Datensätze, obwohl sich die Datenstruktur den Forschungsanliegen unterordnet anstatt sie zu bestimmen. RDFBones erlaubt das Zusammenführen disparater Datensätze für übergreifende Analysen sowie die Restrukturierung von Forschungsdaten und dient der Langzeitarchivierung von Datenbeständen. Umgesetzt wurde dieses Konzept als Ontologie auf Grundlage des Resource Description Frameworks (RDF). RDFBones besteht aus einer Kernontologie, die durch Erweiterungen an die spezifischen Anforderungen von Forschungsvorhaben angepasst wird. Dabei strukturieren die Erweiterungen die tatsächlichen Forschungsdaten, während die Kernontologie die Kompatibilität der Datensätze gewährleistet und diese in einen übergreifenden Zusammenhang stellt. Die Ausgabedaten können als robuste Textdateien gespeichert werden, die sowohl von Maschinen als auch von Menschen lesbar sind. Als RDF-Ontologie kann RDFBones als Datenmodell in Informationssystemen genutzt werden. Diese Möglichkeit wurde anhand einer Implementierung mit dem VIVO-Framework erprobt und bewiesen. Durch eigens entwickelte Erweiterungen wurden Forschungsdaten, die an Objekten der Alexander-Ecker-Sammlung erhoben worden waren, in das System eingelesen und dort dargestellt. Während die Machbarkeit des Vorhabens und die Eignung der verwendeten Technologien dadurch bewiesen wurden, zeigte sich auch, dass die Entwicklung eines Informationssystems zum produktiven Einsatz in der Forschung zusätzlichen Aufwand erfordert, der nicht im Rahmen des Projektes geleistet werden konnte. Die RDFBones-Ontologie, die während des Projektes entwickelten Erweiterungen und das Informationssystem stehen unter einer OpenSource-Lizenz (BSD) und sind über Repositorien der Organisation RDFBones auf der Code-Plattform GitHub öffentlich zugänglich und dokumentiert. Das Informationssystem kann öffentlich aufgerufen werden, Einsicht in alle Datenbestände haben allerdings nur angemeldete Nutzende. Weitere Möglichkeiten der Darstellung von Daten gibt eine mit Erweiterungen der Statistiksoftware R entwickelte Demonstration, deren Quellcode ebenfalls auf GitHub verfügbar ist. RDFBones wurde auf Tagungen, Workshops und Symposien in der Fachöffentlichkeit bekannt gemacht. Daraus haben sich mehrere konkrete Kooperationen ergeben, die als eine Grundlage zur praxisorientierten Weiterentwicklung von RDFBones und einer darauf basierenden Software genutzt werden.

 
 

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