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Stimulierbarkeit afferenter renaler Nervenfasern unter physiologischen und pathologischen Bedingungen: Gibt es pharmakologische Interventionsmöglichkeiten?
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Kerstin Amann; Professor Dr. Roland Veelken
Fachliche Zuordnung
Nephrologie
Anatomie und Physiologie
Anatomie und Physiologie
Förderung
Förderung seit 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 248553778
Sucht man nach Möglichkeiten, eine pathologisch veränderte afferente Nervenaktivität von der Niere, die sich auf die Sympathikuskontrolle auswirken könnte, pharmakologisch zu beeinflussen, stößt man relativ rasch auf die potentielle Rolle von Salz und Natrium. Es wurde beobachtet, dass bei salzabhängigem DOCA-Bluthochdruck schon unter Ruhebedingungen das autonome Nervensystem der Niere pathologisch verändert war (1, 2). Werden normale Ratten, die Hochsalzdiät erhalten über eine sog. dorsale Rhizotomie (Durchtrennung der Hinterwurzel auf Höhe Th12-L2) ihrer renalen afferenten Nervenfasern beraubt, entwickelt sich eine salzabhängige arterielle Hypertonie (3). Bei chronischer Salzbelastung und arterieller Hypertonie sind immunologische Prozesse beteiligt (4). Studien weisen auf eine Aktivierung des Immunsystems insbesondere bei Salz-sensitiver Hypertonie hin (5). An Salz-sensitiven Dahl S Ratten steigerte eine Salz-reiche Diät die renale Lymphozyteninfiltration und die Bildung von reaktiven Sauerstoffradikalen schon bevor sich ein etablierter Bluthochdruck mit Nierenschädigung entwickelt hatte (6, 7). Proinflammatorische Entwicklungen bereits ohne Bluthochdruck dürften die Sensitivität afferenter renaler Nervenbahnen, die zur Sympathoinhibition führen, zusätzlich einschränken: Unsere eigenen Vordaten zeigen zum einen, dass afferente renale Nerven eher sympathoinhibitorisch und nicht - exzitatorisch wirken (8-11). Weiterhin erwies sich, dass proinflammatorische Vorgänge auf intrarenale afferente Nervendigungen nicht unter allen Umständen, aber häufig desensitivierend wirken (11-13). Unter praktischen Aspekten wäre es somit interessant, sowohl peritubuläres-interstitielles Natrium als auch proinflammatorische Vorgänge gleichzeitig beeinflussen zu können, nicht zuletzt da Salz - wie oben dargelegt- eine starke immunogene Potenz aufweist. Dabei könnten spezielle Natriumtransporter der proximalen Tubuli, deren therapeutische Beeinflussbarkeit zunächst bei Diabetes mellitus und mittlerweile ganz allgemein bei Herz-Kreislauferkrankungen eine sehr wichtige präventive und kurative Rolle spielen, von großer Bedeutung sein: die Natrium-Glucose-Co-Transporter 2 (SGLT2).
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen