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Paläozeanographische Rekonstruktion des Antarktischen Zwischenwassers im Südost-Pazifik während der letzten 1 Million Jahre

Fachliche Zuordnung Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Paläontologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 248600254
 
Die Bedeutung von Zwischenwassermassen für die globale Ozeanzirkulation und das Klima hat in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Beachtung in der wissenschaftlichen Gemeinschaft gewonnen. Insbesondere das Antarktische Zwischenwasser (AAIW) gilt als die weltweit am weitesten verbreitete Zwischenwassermasse, die eine wichtige Komponente im wechselseitigen CO2-Austausch zwischen der Atmosphäre und dem Ozean darstellt und zudem eine Schlüsselrolle bei der schnellen Reorganisation der meridionalen Overturning-Zirkulation spielt. Darüber hinaus fungiert das AAIW als Bindeglied zwischen den hohen südlichen Breiten und dem Rest des Ozeans. Obgleich das AAIW eine bedeutende Rolle in einer Anzahl von ozeanographischen und klimatischen Prozessen spielt, liegen nur wenige paläozeanographische Rekonstruktionen vor, die die Rolle dieser Wassermasse für die verschiedenen Prozesse unter unterschiedlichen Randbedingungen abschätzen. Dies ist zum Teil darauf zurück zu führen, dass weit in die Zeit zurück reichende und kontinuierliche Sedimentsequenzen für mittlere Wassertiefen fehlen. Das vorliegende Projekt hat daher zum Ziel, diese Lücke durch die Untersuchung von zwei Sedimentkernen zu schließen, die am chilenischen Kontinentalhang gewonnen wurden. Der Schwerelotkern GeoB3359-3 (Kernlänge: ~3.8 m) stammt aus der unmittelbaren Nähe zum heutigen Hauptentstehungsort des AAIW, für das ähnliche Rahmenbedingungen auch für das letzte Glazial angenommen werden. Dahingegen wurde der MeBo-Kern GeoB15020 (Kernlänge: ~78 m) am oberen Rand des nördlichsten Ausläufers des AAIW gewonnen. Es wird angenommen, dass dieses Gebiet während der letzten 12 glazialen Klimaperioden unter sehr viel stärkerem Einfluss des AAIW stand. Im Laufe des Projektes sollen stabile Isotopen- und Spurenelement-Analysen an benthischen Foraminiferen durchgeführt werden, mit dem Ziel (i) Veränderungen in der Charakteristik des AAIW zwischen 24000 und 7000 Jahren vor heute zu rekonstruieren (Geob3359-3), (ii) die Geometrie und die nördliche Ausdehnung des AAIW während der letzten ca. 1 Mio. Jahre zu bestimmen (GeoB15020), (iii) Veränderungen in der Ausdehnung dieser Wassermasse mit Veränderungen seiner Produktionsrate in Verbindung zu setzen und (iv) die langzeitige Entwicklung des AAIW während der letzten ca. 1. Mio. Jahre abzuschätzen (GeoB15020). Da zurzeit keine vergleichbaren Sedimentarchive existieren, werden die zu erwartenden Ergebnisse dieser Studie den komplettesten und ausgedehntesten Datensatz zur Rekonstruktion der Entwicklung des AAIW darstellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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